Liebeserklärung an den Justizminister: Heiko mit der hinreißenden Hornbrille

Er will sexistische Werbung verbieten. Aber er ist doch der Justizminister mit dem tollen Körper und den engen Anzughosen!

Justizminister Heiko Maas schaut kokett zur Seite und lächelt

Ein beispielloser Beau der Realpolitik: Heiko Maas Foto: dpa

Sexualobjekt Heiko Maas will Werbung verbieten, die Frauen oder Männer auf Justizminister reduziert. Pardon, Freud’scher, aber Sie müssen verzeihen.

Konservativen und liberalen Widerständen zum Trotz will Heiko Maas den öffentlichen Raum von Werbebotschaften befreien, die schädliche Geschlechterstereotype zementieren – und es ist nicht auszuhalten, wie gut der Mann dabei mal wieder aussieht.

Wenn Heiko Maas je bei einer Linie geblieben ist, dann bei seiner modischen. 2014, der Justizminister war noch frisch und originalverpackt, da zeigte er sich im Bild-Fotoshooting im nachtblauen Anzug, einen Strauß Rosen in der Rechten, die Beine kokett überkreuzt: Einer, der gekommen war, der SPD ihr S für „sexy“ zurückzugeben und nebenbei die Frauenquote einzuführen.

„Auch Männer können für Frauenrechte eintreten“, sagte der Minister luckylukehaft durch die Mundwinkel, und Feministenherzen hopsten. Wie auch nicht, bei dem unschuldigen saarländischen Lächeln und der hinreißenden Hornbrille – aber bleiben wir sachlich.

Gewiss, bei der Vorratsdatenspeicherung ist er schnell umgefallen, seine Frauenquote ist elitär und die Mietpreisbremse weitgehend unwirksam – aber zumindest versteht es der smarte Soze, seinen Triathletenkörper vortrefflich in Szene zu setzen. Da war keine Hose zu weit, kein Jackett nur annähernd schlackerig und jede Pose niederschmetternd lässig … aber zurück zum Werbeverbot.

Wenn Heiko Maas je bei einer Linie geblieben ist, dann bei seiner modischen

Es ist unklar, wie sexistische Werbung zu definieren ist. Selbst manche BefürworterInnen eines Verbots sind skeptisch gegenüber dem Vorstoß des Ministers – dessen unfehlbares Gefühl für Stoffe und Schnitte ihm zuletzt den Titel „Bestangezogener Mann“ des Männermagazins GQ einbrachte. Kaum verwunderlich, bei der jamesbondesken Kühle in Gestalt und Wesen, mit der dieser beispiellose Beau der Realpolitik … Wissen Sie was, dem Autor dieses Textes fehlt eindeutig die Distanz. Er zieht sich daher hiermit aus der Diskussion zurück.

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