Lingener Uranfabrik: Aktivisten blockieren Zufahrt

Atomkraftgegner hielten über sechs Stunden den Weg zur Brennelementefabrik besetzt. Sie fordern, die Anlage stillzulegen.

Die Atomanalgen bei Lingen aus der Luft.

Die Fabrik liegt in der Nähe des stillgelegten AKW Lingen (vorne) und des AKW Emsland (hinten). Foto: imago/flight-pictures

LINGEN epd | Atomkraftgegner haben am Montag die Zufahrt zur Brennelementefabrik im emsländischen Lingen für knapp sechs Stunden blockiert. Der Protest habe sich gegen den Weiterbetrieb der Anlage gerichtet, sagte eine Sprecherin der Aktivisten. An der Aktion hätten sich knapp 20 Atomkraftgegner beteiligt. Die Polizei sprach von elf Personen. Gegen Mittag beendeten die Aktivisten die Blockade freiwillig.

Die Lingener Fabrik sei ebenso wie die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau vom Atomausstieg ausgenommen, hieß es vonseiten der Atomkraftgegner. Sie beliefere Atomkraftwerke „auf der ganzen Welt“ mit frischen Brennstäben. Auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW forderten, die Fabrik stillzulegen.

Die 35 Jahre alte Brennelementefabrik sei „altersschwach“ und deshalb besonders gefährlich, hieß es weiter. Zudem bedrohten die internationalen Urantransporte von und nach Lingen die Gesundheit und das Leben von Anwohnern der Transportstrecken.

In der Anlage wird angereichertes Uranhexafluorid zunächst in Uranoxid umgewandelt, zu Pulver gestampft und zu sogenannten Pellets gepresst. Diese werden dann auf bestimmte Abmessungen geschliffen, in Rohre gefüllt und zu Brennelementen montiert.

Außerdem gibt es auf dem Gelände Lagerbereiche für Brennstäbe, Uranhexafluorid und radioaktive Abfälle. Betreiber ist die Firma „Advanced Nuclear Fuels“, eine Tochter des französischen Atomkonzerns Areva.

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