Microsoft SharePoint: Hacker greifen Behörden und Firmen über Sicherheitslücke an
Viele Unternehmen und Behörden betreiben selbst Server zum Teilen von Dateien über Microsofts Software SharePoint. Die hat eine ernste Lücke.

Der Zugang zu den Servern eröffne potenziell die Möglichkeit, Daten zu stehlen und Passwörter abzugreifen, warnte das niederländische Unternehmen Eye Security. Schlimmer noch: Nach Erkenntnissen seiner Experten können Angreifer auch digitale Schlüssel stehlen, mit denen sie sich später auch wieder Zugang zu Computersystemen mit geschlossener Sicherheitslücke verschaffen könnten.
„Eine bedeutende Schwachstelle“
Jeder, der einen SharePoint-Server betreibe, habe ein Problem, sagte ein Manager der Sicherheitsfirma Crowdstrike. „Es ist eine bedeutende Schwachstelle.“ Eye Security empfiehlt angesichts der Attacken auf „tausende“ Server, diese zu isolieren oder abzuschalten.
Microsoft bestätigte das Problem in einem Blogeintrag und veröffentlichte Updates, die die Sicherheitslücke beheben sollen. Wer hinter den Attacken steckt, blieb zunächst unklar. In den USA seien Server von zwei Bundesbehörden erfolgreich angegriffen worden, schrieb die Washington Post unter Berufung auf Experten. Angaben dazu, um welche Behörden es geht, wurden nicht gemacht.
Auch US-Behörde warnt
Microsoft hatte kürzlich mit einem Update mehrere Schwachstellen geschlossen. Die Angreifer fanden danach eine ähnliche Sicherheitslücke an anderer Stelle. Die amerikanische IT-Sicherheitsbehörde CISA rief betroffene staatliche Stellen und Unternehmen zu schnellem Handeln auf. Erste Hinweise auf die Attacken gab es am Freitag.
Zuletzt hatten sich im Jahr 2023 mutmaßlich chinesische Hacker Zugang zu E-Mails in einigen US-Behörden über eine Schwachstelle in Microsoft-Software verschafft.
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