Malu Dreyer: Wie lässt sich die Schöpfung retten?

Drei Fragen an prominente Kirchenfunktionäre

Bild: Uli Deck dpa

Malu Dreyer ist Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (SPD) und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

 

In seiner Umwelt-Enzyklika Laudato Si‘ hat sich Papst Franziskus intensiv mit den Fragen des Klimaschutzes auseinandergesetzt und zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen. Hier werden die Zerstörung unseres Planeten und die weltweit bittere soziale Ungleichheit und Armut zusammengebracht. Ökologische Probleme und Klimaschutz sind nicht isoliert zu betrachten. Die Verminderung von Ungerechtigkeit und Armut auf der Welt leistet so einen aktiven Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz.

Die Enzyklika wird als Aufruf zu einem weltweiten Umdenken verstanden. Die Kirchen müssen mit ihrem weltweiten Einfluss für diese Ziele werben und laut ihre Stimme erheben, wenn die Politik – national wie international – hinter den Erfordernissen von Natur- und Klimaschutz zurückbleibt. Aber sie sollten auch aktiv für den Umweltschutz werben. So wie mit dem diesjährigen Motto der Sternsinger »Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit«. Hier geht es um die Hilfe für Kinder in der kenianischen Region Turkana, die unter den Folgen des Klimawandels leiden.

Ganz besonders freue ich mich über Projekte, die jungen Menschen unsere Verantwortung für die Welt näher bringen. Aber einen wirksamen Umwelt- und Klimaschutz können wir leider nicht nur über einzelne Maßnahmen erreichen. Dieses gelingt nur über langfristig angelegte Nachhaltigkeitsstrategien, wie wir sie beispielsweise bereits 2001 für Rheinland-Pfalz entwickelt haben. Deshalb baue ich auf die strikte Umsetzung der weltweiten Klimaschutzabkommen, um den Klimawandel nicht weiter zu verschärfen.