Massaker auf den Philippinen: Verdächtiger erklärt sich für unschuldig

Nachdem er sich Ende November den Behörden gestellt hatte, verkündet Andal Ampatuan jr. zum Auftakt des Prozesses seine Unschuld an der Ermordung von 57 Menschen.

In der Bucht von Subic setzen Journalisten ein Zeichen für die Opfer des Massakers. Bild: ap

BERLIN taz | In der philippinischen Hauptstadt Manila hat nach lokalen Medienberichten am Montag der Prozess gegen die mutmaßlich Verantwortlichen für das schwerste Massaker des Landes begonnen. Der Hauptverdächtige, der bisherige Bürgermeister Andal Ampatuan jr., plädierte auf "nicht schuldig".

Am 23. November waren in der muslimischen Provinz Maguindanao auf der Südinsel Mindanao 57 Menschen ermordet worden. Sie waren auf dem Weg zur Wahlregistrierung. Unter ihnen waren die Familie eines Gouverneurskandidaten und 30 Journalisten, die darüber berichten wollten, sowie zwei Anwältinnen. Sie wurden samt ihren Fahrzeugen in vorbereiteten Massengräbern verscharrt.

Der Ampatuan-Clan beherrscht Maguindanao mittels Privatarmee und gewann Wahlen bisher ohne Herausforderer. Da Ampatuan senior nicht mehr als Gouverneur antreten durfte, wollte der Junior seinen Posten übernehmen. Die Ampatuans sind wichtige Verbündete von Staatspräsidentin Gloria Macapagal Arroyo. Auch sie darf im Mai nicht mehr antreten.

Der Prozess im Polizeihauptquartier Camp Crame soll nächste Woche fortgesetzt werden. Angehörige der Opfer kritisieren, die Ampatuans seien dort unter privilegierten Bedingungen inhaftiert und fordern die Überstellung in normale U-Haft.

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