Maßnahmen gegen Chaos an Flughäfen: Leichtere Einreise für Personal

Beschäftigte aus der Türkei sollen das Chaos an deutschen Flughäfen lindern. Die Regierung will für eine rasche Einreise- und Arbeitserlaubnis sorgen.

Menschenmassen in einem Flughafen

Lange Warteschlangen in Düsseldorf Foto: David Young/dpa

BERLIN taz | Um das Chaos an den Flughäfen einzudämmen, erleichtert die Bundesregierung es Unternehmen aus der Luftfahrtbranche, Arbeitskräfte von außerhalb der Europäischen Union anzuheuern. Nach Angaben von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geht es der Branche vor allem um Arbeitskräfte aus der Türkei, die an den Flughäfen dort zurzeit nicht gebraucht werden.

Die Lage an deutschen Airports ist zurzeit desolat. Reisende kämpfen mit sehr langen Wartezeiten am Check-in, bei der Sicherheitskontrolle und beim Gepäcktransport. Wegen Personalmangel streichen Airlines etliche Flüge. Obwohl die Branche in der Coronakrise Milliarden an staatlichen Hilfen erhalten hat und Kurzarbeiterregelungen in Anspruch nehmen konnte, hat sie in großem Stil Personal abgebaut. Außerdem sind Beschäftigte etwa zu Paketdiensten abgewandert, weil Unternehmen das Kurzarbeitergeld nicht aufgestockt haben, sagte Heil bei einem gemeinsamen Auftritt mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch in Berlin.

Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe der drei Ministerien hat Maßnahmen erarbeitet, die einen raschen Einsatz der Arbeitskräfte aus der Türkei ermöglichen sollen, etwa die schnelle Erteilung eines Visums und einer Arbeitserlaubnis. „Die Zuverlässigkeitsprüfung entfällt nicht“, sagte Faeser. Bei der Sicherheit gebe es keine Abstriche.

Die Branche wollte die Beschäftigten ursprünglich als Leiharbeiter anheuern. Das hat die Bundesregierung abgelehnt, sagte Heil. Die Unternehmen müssen die Arbeitskräfte direkt anstellen. Damit sei auch gewährleistet, dass die Auflagen der Regierung eingehalten werden: Die Beschäftigten müssen nach ­Tarif bezahlt und angemessen untergebracht werden.

Es handele sich um eine befristete Maßnahme, damit der Personalmangel nicht auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werde, betonte Heil. „Wir entlassen die Unternehmen nicht aus der Verantwortung, für ausreichend Personal zu sorgen.“

Wie schnell die Arbeitskräfte nach Deutschland kommen können und wann der Personalengpass behoben wird, ist unklar. „Letztlich ist das ein privatwirtschaftliches Problem, das nur von den Unternehmen gelöst werden kann“, sagte Wissing.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.