Mehr Versuchstiere als im Vorjahr: Drei Millionen Tiere in Laboren

Die Zahl der Versuchstiere ist gestiegen. Mäuse, Ratten, Kaninchen und Fische würden für ethisch korrekte Zwecke eingesetzt, sagt das Bundesagrarministerium.

Labor-Maus „Agnes“ ist resistent gegen Gelenkverschleiß. Bild: dpa

BERLIN dpa | Für wissenschaftliche Versuche sind in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 3,1 Millionen Tiere eingesetzt worden. Damit stieg die Zahl um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer Statistik des Bundesagrarministeriums hervor. Demanch waren unter den Tieren allein mehr als 2,2 Millionen Mäuse. Eingesetzt wurden außerdem 418.000 Ratten, 166.000 Fische und 97.000 Kaninchen. Der Tierschutzbund kritisierte dass Strategien zur Eindämmung von Tierversuchen seit Jahren aus blieben – trotz Absichtsbekundungen der Politik.

In Versuchen verwendet werden dürfen in der Regel nur Tiere, die dafür speziell gezüchtet werden. In der Statistik erfasst werden alle Arten von Eingriffen wie etwa Blutentnahmen oder Arzneimitteltests. Versuche zur Entwicklung von Kosmetika oder Waschmitteln sind verboten. Auf den Einsatz von Tieren in der wissenschaftlichen Forschung könne aber noch nicht verzichtet werden, so das Bundesagrarministerium. Außerdem dienten die Tiere der Ausbildung von Tierpflegern oder Ärzten.

Für die biologische Grundlagenforschung wurden 11,8 Prozent mehr Tiere verwendet, für die Herstellung und Qualitätskontrolle von Medizinprodukten 2,6 Prozent mehr. Zur Erforschung und Entwicklung solcher Medizinprodukte und -geräte wurden dagegen weniger Tiere eingesetzt (minus 8,8 Prozent).

Das zuständige Ministerium schreibt dazu: „Alle Versuchsvorhaben bedürfen grundsätzlich einer Genehmigung der zuständigen Behörde. Eine Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller wissenschaftlich begründet dargelegt hat, dass der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann. Außerdem muss der Tierversuch ethisch vertretbar sein.“

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