Mögliche Bodentruppen in Syrien: Saudis sind bereit für Einsatz

Der US-Präsident schmiedet neue Pläne für Syrien – und denkt auch über Bodentruppen nach. Saudi-Arabien würde sich mit Spezialeinheiten beteiligen.

der Aussenminister von Saudi-Arabien, Adel bin Ahmed Al-Jubeir, mit traditioneller saudischer Kopfbedeckung

Sieht der Ära Trump optimistisch entgegen: Saudi-Arabiens Außenminister al-Dschubeir Foto: dpa

BERLIN afp/dpa/taz | Der saudische Außenminister Adel al-Dschubeir hat die Bereitschaft des Königreichs erklärt, zusammen mit den USA Truppen für einen Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nach Syrien zu entsenden.

„Das Königreich und andere Golfstaaten haben erklärt, dass wir bereit sind, uns mit Spezialeinheiten an der Seite der USA zu beteiligen, auch einige Länder aus der Islamischen Koalition gegen Terrorismus und Extremismus sind bereit, Truppen zu stellen“, sagte der Minister der Süddeutschen Zeitung. „Wir stimmen uns mit den USA ab, um zu sehen, was der Plan ist und was nötig ist, um ihn umzusetzen“, sagte er.

US-Präsident Donald Trump hatte seinen Verteidigungsminister James Mattis angewiesen, innerhalb von 30 Tagen einen neuen Plan für den Kampf gegen die Terrormiliz IS vorzulegen.

Al-Dschubeir sagte der Zeitung, er rechne damit, dass diese Pläne bald vorliegen würden. Indirekt machte er deutlich, dass befreite Gebiete in Syrien dann in die Kontrolle der Rebellen übergeben werden könnten. „Die grundlegende Idee ist, Gebiete vom IS zu befreien, aber gleichzeitig sicherzustellen, dass sie nicht an Hisbollah, Iran oder an das Regime fallen“, sagte er.

Sorgen vor den Genfer Friedensgesprächen

Die UNO hat sich unterdessen vor den wichtigen Friedensgesprächen, die am Donnerstag in Genf beginnen sollen, besorgt über die jüngste Zunahme der Gewalt in Syrien gezeigt. UN-Sprecher Farhan Haq sagte am Montag in New York, die Vereinten Nationen seien „alarmiert“ angesichts der Intensivierung der Kämpfe im Großraum Damaskus in den vergangenen Tagen. In den betroffenen Gebieten lebten mehr als 100.000 Zivilisten in Not, führte er aus.

Aktivisten hatten zuvor berichtet, dass die syrische Armee ihre Angriffe auf Rebellen nahe der Hauptstadt verstärkt hat. Die Viertel Barseh und Kabun seien von Luftangriffen und Raketen der Regierung getroffen worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach gab es mehrere Tote. Die Opposition warf der Regierung vor, die Verhandlungen in Genf sabotieren zu wollen.

Auch der UNO lägen Berichte über getötete und verletzte Zivilisten durch Angriffe in Kabun und Barseh sowie in Tischreen und Harasta vor, sagte UN-Sprecher Haq. Vertreter von Regierung und Rebellen kommen am Donnerstag in Genf unter Vermittlung der UNO zu neuen Friedensverhandlungen zusammen.

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