Mückenplage nach der Flut: Stecher riechen mit den Füßen

Alter, Geschlecht und Blugruppe sind Stechmücken egal. Reisverzehr hingegen zieht Mücken an. Wer Kohl isst, wird von den Blutsaugern eher verschont.

Kann Malaria übertragen: Anopheles quadrimaculatus. Bild: dpa

HAMBURG dpa | Wochenlange Regenfälle, die Flutkatastrophe mit flächendeckenden Überschwemmungsgebieten haben ideale Brutbedingungen für Mücken geschaffen. Die hohe Luftfeuchtigkeit, hervorgerufen durch die plötzlich einsetzende Hitzewelle, wirkt wie ein Katalysator für die Produktion der Plagegeister: In kurzen Abständen legt ein Mücken-Weibchen zwischen 80 und 200 Eier in stehende Gewässer.

Die Blutgruppe, das Alter und Geschlecht der Opfer ist bei der Auswahl der „Blutspender“ für Mücken bedeutungslos. „Parfüm und andere Duftstoffe hingegen locken sie geradezu an“, erläutert Eva Goris, von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wer auf Düfte verzichtet, hat bessere Chancen, den Mückenweibchen zu entgehen.“ Auch der Geruch des CO2-haltigen Atems ist für die stechenden Mückenweibchen attraktiv: Wer zum Beispiel viel Reis esse, atme vermehrt Kohlendioxid aus. Der Verzehr von Kohlgemüse hingegen scheint Mücken fern zu halte, sagt Goris.

Auf Schweißgeruch reagieren Stechmücken wie Eisenspäne auf Magneten: Dieser Duft zieht die Insekten förmlich an. In Füße stechen sie besonders gern. Es sind Ammonium und Buttersäure, die Zerfallsprodukte von Schweiß, auf die Mücken besonders attraktiv wirken.

Die Mücken können mit ihrem hauchdünnen Stechrüssel durch dicke Jeans stechen. Sie stechen auch, wenn die Haut unter dem Stoff mit Anti-Mückenmitteln eingerieben ist. Da Mücken mit ihren Füßen riechen, landen sie problemlos auf unbehandelter Kleidung und stechen durch die Fasern. Um sich davor zu schützen, muss auch die Kleidung behandelt werden. Der Hamburger Umweltbiologe Peer Cyriacks rät außerdem: „Waschen hilft!“

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