Mutmaßliche Unterstützer von IS: Razzia gegen Terrorverdächtige

Sie sollen Kämpfer rekrutiert und diese mit Beute aus Einbrüchen finanziert haben: In Nordrhein-Westfalen sind neun Männer festgenommen worden.

Zwei der Männer sollen einem Richter des Bundesgerichts Karlsruhe vorgeführt werden. Bild: dpa

KÖLN afp | Deutschen Sicherheitsbehörden ist offenbar ein Schlag gegen ein dschihadistisches Unterstützernetzwerk gelungen. Bei Razzien im Großraum Köln wurden am Mittwoch neun Verdächtige festgenommen und nahezu 40 Wohnungen durchsucht, wie der Generalbundesanwalt sowie Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln und das nordrhein-westfälische Innenministerium mitteilten.

Die Festgenommenen im Alter zwischen 22 und 58 Jahren sollen den Angaben zufolge in unterschiedlicher Weise geholfen haben, die in Syrien und im Irak kämpfende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie weitere islamistische Gruppen zu unterstützen. Sie waren demnach entweder direkt an der Rekrutierung und Schleusung von Kämpfern aus Deutschland ins Ausland beteiligt oder besorgten durch Einbrüche in Schulen und Kirchen Geld für diese Organisationen und die Ausreise kampfbereiter Unterstützer.

Bei den Hauptverdächtigen der Razzia handelt es sich nach Angaben des Generalbundesanwalts um einen 31-jährigen Deutschen und einen 58-jährigen Pakistaner. Ihnen wird vorgeworfen, seit 2013 als Unterstützer von IS sowie der Gruppen Ahrar al-Scham und Junud al-Scham agiert zu haben.

Der jüngere der beiden Hauptverdächtigen soll den Ermittlungen zufolge mindestens drei Männer zur Reise ins Kampfgebiet angestiftet haben. Der Ältere werde verdächtigt, zwei Kämpfer nach Syrien geschleust sowie Geld und ein Fahrzeug für die Gruppen dort besorgt zu haben.

240 Beamte beteiligt

Der 31-Jährige wird zudem verdächtigt, mit den übrigen sieben Festgenommenen eine Diebesbande gebildet zu haben, um Geld für die Islamisten in Syrien und die Ausreise von Kämpfern zu besorgen.

Auch die Wohnungen von weiteren Verdächtigen wurden am Mittwoch durchsucht, weil sie in verschiedenem Ausmaß an den Taten beteiligt gewesen sein sollen. Sämtlichen Verdächtigen drohen im Falle einer Anklage und einer entsprechenden Verurteilung mehrjährige Haftstrafen. An der Razzia waren mehr als 240 Beamte beteiligt.

Wie das nordrhein-westfälische Innenministerium in Düsseldorf mitteilte, richten sich die im Raum Köln geführten Ermittlungen gegen insgesamt 44 Verdächtige.

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