Autonome Fluggeräte: Selbstfliegende Taxis

Bis 2017 will der Flugzeughersteller Airbus Drohnen zum Transport von Passagieren und Fracht testen. Doch damit ist er nicht der Einzige.

Das Cockpit eines Flugzeugs

Bei Passagierflügen müssen Menschen ihre Finger vielleicht nicht mehr im Spiel haben Foto: dpa

BER­LIN taz | Der eu­ro­päi­sche Flug­zeug­her­stel­ler Air­bus ent­wi­ckelt flie­gen­de Taxis, die von einem Com­pu­ter ge­steu­ert wer­den. Erste Pro­to­ty­pen sol­cher Droh­nen soll­ten be­reits im kom­men­den Jahr ge­tes­tet wer­den, teil­te das Un­ter­neh­men nun auf sei­ner In­ter­net­sei­te mit. Diese sol­len so­wohl Pas­sa­gie­re als auch Frach­ten trans­por­tie­ren und zur Lö­sung von Ver­kehr­spro­ble­men in Me­ga-Ci­tys bei­tra­gen.

„Viele Tech­no­lo­gi­en, die ge­braucht wer­den, wie etwa Motor, Bat­te­ri­en und Luft­fahr­t­e­lek­tro­nik sind schon weit ent­wi­ckelt“, sagte Rodin Lyas­off, der Lei­ter des Air­bus-Pro­jekts na­mens „Va­ha­na“ (Sans­krit für Fahr­zeug). Des­halb seien Tests Ende 2017 durch­aus rea­lis­tisch.

Ge­plant ist, dass Nut­zer das Air­bus-Ta­xi über Smart­pho­ne bu­chen kön­nen. Die größ­te Her­ausforderung sieht Lyas­off in der „Sen­se-and-Avo­id-Tech­no­lo­gy“, also einer Stra­te­gie, die die Droh­ne an­de­re flie­gen­de Ob­jek­te er­ken­nen lässt und Ge­fah­ren aus­weicht. Lyas­off gibt sich da op­ti­mis­tisch: „Schon in zehn Jah­ren könn­ten wir den Stadt­ver­kehr re­vo­lu­tio­nie­ren.“

Auch ein wei­te­res Pro­jekt mit dem Namen Ci­tyAir­bus soll über das Smart­pho­ne buch­bar sein. Al­ler­dings soll die­ser He­li­ko­pter gleich meh­re­re Pas­sa­gie­re auf­neh­men kön­nen. Air­bus pro­phe­zeit, ein Flug würde nicht teu­rer als eine nor­ma­le Ta­xi­fahrt wer­den, aber „gleich­zei­tig nach­hal­ti­ger und auf­re­gen­der“ sein.

Flugtaxipläne auch in China

Vor­erst ist ge­plant, dass ein Pilot das Flug­zeug steu­ert, aber lang­fris­tig soll auch der Ci­tyAir­bus von einem Com­pu­ter ge­lenkt wer­den. Das hängt unter an­de­rem von den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ab. Mit einem Pa­ket­t­rans­port-Pro­jekt in Sin­ga­pur will der Kon­zern demons­trieren, dass un­be­mann­te Flug­zeu­ge si­cher sein kön­nen. Diese Droh­nen sol­len schon Mitte 2017 star­ten.

„Das sind In­no­va­tio­nen, die von den ei­gent­li­chen Pro­ble­men ab­len­ken,“ be­män­gelt Micha­el Mül­ler-Görnert, Re­fe­rent beim Ver­kehrs­club Deutsch­land (VCD). Das Ziel müsse sein, emis­si­ons­frei un­ter­wegs zu sein, nicht der Trans­port we­ni­ger Per­so­nen in der Luft. Dass elek­trisch an­ge­trie­be­ne Flug­zeu­ge das schon bald leis­ten, hält er für un­rea­lis­tisch. Dazu sei das Ge­wicht der Pas­sa­gie­re zu hoch.

Bahn­ver­kehr ist Mül­ler-Görnert zu­fol­ge eine nach­hal­ti­ge­re Mög­lich­keit, den Stadt­ver­kehr zu ent­las­ten. Droh­nen-Trans­port von Gü­tern an ent­le­ge­ne Orte könne aber sinn­voll sein.

Flug­ta­xi­plä­ne hat je­doch nicht nur Air­bus. Das chi­ne­si­sche Un­ter­neh­men E-Hang stell­te An­fang des Jah­res ein au­to­ma­tisch flie­gen­des Mo­dell vor, das Pas­sa­gie­re trans­por­tie­ren soll. Auch in Deutsch­land wurde im März ein elek­trisch be­trie­be­ner He­li­ko­pter des Un­ter­neh­mens E-Vo­lo ge­tes­tet. Vor­erst be­mannt.

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