Nach Erdbeben in den Abruzzen: Zahl der Opfer steigt auf 250

Nach dem Erdbeben in Italien suchen Rettungskräfte unermüdlich weiter nach Überlebenden. Bislang wurden 250 Todesopfer geborgen. Eine Studentin konnte nach 42 Stunden befreit werden - es geht ihr gut.

Im Gegensatz zu den Autos konnte eine Studentin unversehrt aus den Trümmern geborgen werden. Bild: dpa

ROM rtr In der italienischen Erdbebenregion um L'Aquila haben Bergungsmannschaften in der Nacht zum Mittwoch 15 weitere Leichen aus den Trümmern gezogen. Damit stieg die Zahl der Toten auf 250. Im Scheinwerferlicht und bei eisigen Temperaturen suchten Helfer die zweite Nacht in Folge nach Überlebenden. Am Dienstagabend konnten Retter eine Frau nach 42 Stunden lebend aus dem Schutt eines Hauses holen. Die Bergungsarbeiten wurden durch eine Serie von Nachbeben erschwert, durch die mindestens ein weiterer Mensch ums Leben kam. Tausende Überlebende der schwersten Erdstöße in Italien seit drei Jahrzehnten verbrachten die Nacht in Zelten.

Die Opfer wurden örtlichen Medien zufolge in einer provisorischen Leichenhalle außerhalb von L'Aquila aufgebahrt. Am Mittwoch sollte das erste Opfer in dem Ort Loreto Aprutino beerdigt werden. Rund 1000 Menschen wurden bei dem Beben verletzt, knapp 50 werden noch vermisst.

Hunderte Helfer, darunter viele Freiwillige, suchten in den Trümmern in L'Aquila und umliegenden Dörfern nach Überlebenden. Am Dienstagabend brachen sie in Applaus aus, als sie eine 20-Jährige lebend aus den Trümmern eines Vier-Etagen-Hauses zogen. "Eine solche Rettung ist sechs Monate Arbeit wert", sagte ein Feuerwehrmann aus Venedig. Viele der Opfer waren Studenten der Universität von L'Aquila. Ein Feuerwehrmann aus Pescara brach weinend zusammen, als die Leiche seiner Stieftochter aus den Trümmern geborgen wurde. Sie studierte in L'Aquila.

Bei einem der stärksten Nachbeben starb in dem Ort in den Abruzzen ein Mann, wie der Bürgermeister von L'Aquila berichtete. Im 100 Kilometer entfernten Rom waren die Erdstöße in den oberen Etagen von Häusern zu spüren. Medienberichten zufolge starb dort ein 76-jähriger Mann an einem Herzinfarkt.

In der Erdbebenregion haben nach Angaben der Behörden rund 17.000 Menschen ihr Dach über dem Kopf verloren. Auch viele Kirchen wurden beschädigt, so dass sich die Menschen auf ein Osterfest in provisorischen Kapellen in den Zeltstädten einstellen mussten.

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