Nach Gewalt in Indiens Kaschmirregion: Öffentliches Leben lahmgelegt

Schulen, Geschäfte und Märkte haben geschlossen. Nach Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften herrscht in der Region ein Ausnahmezustand.

Brennende Häuser und Rauchschwaden

Konsequenz des Feuergefechts: Wohnhäuser in Shopian, Indien Foto: ap

SRINAGAR dpa | Nach dem blutigen Sonntag im indischen Teil Kaschmirs ist das öffentliche Leben dort größtenteils zum Erliegen gekommen. Die Behörden ordneten am Montag die Schließung der Schulen im umkämpften Himalaya-Tal an und kappten mobile Internetverbindungen. Zugleich blieben auch die meisten Geschäfte und Märkte in der vorwiegend muslimischen Unruheregion geschlossen, nachdem Separatistenführer einen Streik ausgerufen hatten, wie die Behörden mitteilten.

Am Sonntag waren bei mehreren Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften im Bezirk Shopian 20 Menschen ums Leben gekommen. Darunter waren offiziellen Angaben zufolge 13 Aufständische und drei Soldaten. Zudem waren vier Zivilisten gestorben, als die Polizei auf Demonstranten schoss, die mit Steinwürfen gegen die Einsätze der Sicherheitskräfte protestierten.

Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 streiten die beiden Länder um die Herrschaft über Kaschmir. Die Region ist vornehmlich zwischen den beiden heutigen Atommächten aufgeteilt, die darüber bereits zwei Kriege geführt haben. Ein dritter Teil gehört zu China.

Immer wieder kommt es im von Indien verwalteten Teil zu Gewalt zwischen Sicherheitskräften und muslimischen Separatisten, die eine Abspaltung Kaschmirs vom mehrheitlich hinduistischen Indien wollen. Dabei kamen seit den späten 1980er Jahren mehr als 44 000 Menschen ums Leben – darunter auch zahlreiche Zivilisten.

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