Nach Rodungsstopp im Hambacher Forst: Polizei zieht komplett ab

In den vergangenen Wochen räumte die Polizei mehr als 80 Baumhäuser. Nach dem vorläufigen Rodungsstopp verlassen die Beamten nun den Hambacher Forst.

Ein Schild in einem Wald. Darauf steht „Ohne Hambi kein Bambi“. Außerdem ist ein Rehkitz darauf zu sehen

Feststellung im Wald: „Ohne Hambi kein Bambi“ Foto: reuters

KERPEN dpa/taz | Nach wochenlangem Einsatz hat sich die Polizei am Hambacher Forst zurückgezogen. „Wir sind komplett weg“, sagte der Sprecher der Aachener Polizei, Paul Kemen. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte den Abzug der Einsatzkräfte am Sonntag angekündigt: „Ich finde, es ist jetzt an der Zeit, dass im Wald Ruhe, Ordnung und Frieden einkehren“, sagte Reul. Er hoffe sehr, dass die Umweltschützer dies nicht dazu nutzten, neue Baumhäuser und Barrikaden zu errichten.

Dies geschieht allerdings schon. Bereits am Sonntag entstanden in dem Wald bei Köln wieder neue Baumhäuser. Noch bis Dienstag hatte die Polizei mit Millionenaufwand 86 Baumhäuser geräumt und abgebaut.

Am Freitag verfügte das Oberverwaltungsgericht Münster aber einen vorläufigen Rodungsstopp. Der Umweltschutzverband BUND klagte gegen die Genehmigung zur Rodung durch den Energiekonzern RWE. Der Umweltverband hält den Hambacher Forst für ökologisch wertvoll und will erreichen, dass er nachträglich in das Naturschutz-Programm Fauna-Flora-Habitat (FFH) aufgenommen wird.

Damit seien Rodungen mindestens für die kommenden zwei Jahre vom Tisch, sagte Innenminister Reul am Sonntag. RWE rechnet nicht mehr vor 2020 mit der Rodung des Hambacher Walds. Der Energiekonzern hatte einen großen Teil des noch bestehenden Waldes abholzen wollen, um dort Braunkohle abzubauen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.