Nach Unfall im Atomkraftwerk Fukushima: Japans Wale radioaktiv verseucht

Seit dem Erdbeben am 11. März strömt radioaktives Wasser in den Pazifik. Nun haben Walfänger bei zwei im Pazifik getöteten Zwergwalen Spuren von Radioaktivität entdeckt.

Walfang in Japan: Jetzt sind die Tiere auch noch verstrahlt. Bild: dpa

TOKIO afp | Die beiden Wale wurden kürzlich vor der japanischen Nordinsel Hokkaido gefangen. Die Zwergwale wiesen 31 beziehungsweise 24,3 Becquerel radioaktiven Cäsiums pro Kilogramm auf, wie ein Fischereibeamter am Mittwoch erklärte. Grund sei möglicherweise der Unfall im Atomkraftwerk Fukushima.

Die Radioaktivitätswerte lägen aber weit unter dem kürzlich in Japan festgelegten Grenzwert von 500 Becquerel pro Kilogramm. Zudem gebe es keine Vergleichsdaten, mit denen festgestellt werden könnte, ob die gemessenen Werte höher als normal seien. "Wir werden die Entwicklung weiter beobachten", fügte der Beamte hinzu.

Radioaktives Wasser im Pazifik

Seit dem schweren Erdbeben und anschließendem Tsunami am 11. März, wodurch das Akw Fukushima schwer beschädigt wurde, strömt radioaktives Wasser in den Pazifik.

Die japanische Bevölkerung und Experten sind deshalb besorgt, dass sich radioaktives Material in langlebigen Lebewesen der Nahrungskette im Meer ablagern könnte. Die Regierung hat den Fischfang nahe des Akw verboten, zudem werden regelmäßige Proben bei Meeresfrüchten entnommen. Japan tötet Wale nach eigenen Angaben zu Forschungszwecken. Nach Auffassung des Landes ist der Walfang eine jahrhundertealte Tradition. Das Walfleisch wird in Geschäften und Restaurants verkauft.

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