Nazi-Aufmarsch in Dresden: „Zukunft statt Überfremdung“

Am sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ wollen rund 1.000 Rechte marschieren – auch die NPD ist eingeladen. Ein Bündnis hat Proteste angekündigt.

Auch am 17. Juni 2013 demonstrierten Nazis in Dresden. Und ihre Gegner auch Bild: dpa

DRESDEN taz | Am Pfingstsamstag droht Dresden wieder ein größerer Nazi-Aufmarsch. Die rechtsextreme Initiative „Zukunft statt Überfremdung“ hat zum sechsten „Tag der deutschen Zukunft“ aufgerufen. Zugleich soll dieser Tag den Abschluss einer Kampagne gegen angebliche „Überfremdung“ und „Fremdherrschaft“ bilden.

Zu den Organisatoren zählten seit 2009 die dem freien Kameradschaftsspektrum zuzurechnenden Thomas Wulff und Dieter Riefling. Die Aufmärsche fanden zunächst im Norden der Republik statt. Nach anfänglichem Zulauf schrumpfte in den beiden Vorjahren die Teilnehmerzahl in Hamburg und Wolfsburg auf knapp 600.

Von Dresden, wo die radikale Rechte seit 2010 Niederlagen einstecken musste, erhofft man sich offensichtlich einen Motivationsschub und erwartet geringeren Widerstand als beim „Trauermarsch“ im Februar. Zugleich soll im Vorfeld der Landtagswahlen die Bildung eines „nationalen Blocks“ befördert werden.

An die „Vertreter des parlamentarischen Armes im Nationalen Widerstand“, vor allem die NPD, ist trotz einiger „persönlicher Animositäten“ eine ausdrückliche Einladung ergangen. Zwischen Wulff und dem amtierenden NPD-Bundesvorsitzenden Udo Pastörs hatte es in der Vergangenheit erhebliche Differenzen gegeben.

Ungehindert werden die Nazis aber auch am Sonnabend nicht durch Dresden marschieren. Seit Tagen rufen Mails des breiten zivilgesellschaftlichen „Forums gegen Rechts“ zu Protesten auf und informieren über Anlass, Hintergründe und die voraussichtliche Route. Auch die Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hat zu „friedlichen und gewaltlosen Aktionen“ aufgerufen.

Angemeldet sind zu dem rechtsextremen Aufmarsch etwa 750 Teilnehmer, gerechnet wird schlimmstenfalls mit einer vierstelligen Teilnehmerzahl. Im Internet werden T-Shirts mit der Aufschrift „Wie geil“ angeboten, die an den Ruf „Sieg Heil!“ erinnern.

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