Neonazis in Berlin: Rechte Website geleert

"Fahnungsliste" wurde von Internetseite entfernt. Piratenpartei: Fahndungsdruck wurde zu groß.

Auch einige Neonazis wissen schon, was das Internet ist. Bild: dapd

Die umstrittene rechte Website „Chronik Berlin“ mit den „Feinden des nationalen Widerstandes“ ist am Donnerstag vom Netz gegangen. Am Freitag wurde sie erneut mit Inhalten gefüllt, allerdings ohne personengebundene Daten.

Die Seite hatte Politiker, Journalisten, Anwälte und zivilgesellschaftliche Projekte, die sich gegen Rechts engagieren, mit Namen und zum Teil mit Anschrift und Foto abgebildet.

13 Betroffene wurden seitdem Opfer von Straftaten aus dem rechten Milieu, weitere zehn Opfer mit nicht bekannten Tatverdächtigen. Pavel Mayer, Abgeordneter der Piratenpartei im Abgeordentenhaus, geht nicht von einem Hackerangriff aus. „Niemand hat öffentlich mit dem Löschen dieser Seite geprahlt, und es wäre auch unüblich, bei einem Hack keine Hinweise zu hinterlassen“, erklärt er der taz.

Er vermutet, dass die Betreiber selbst die Seite vom Netz nahmen „weil sie den gestiegenen Verfolgungsdruck wegen des politischen und medialen Interesses fürchteten.“ Mit dem kompletten Löschen ließen sich, so Mayer, am besten Logdaten löschen, die auf die Betreiber hätten hinweisen können.

NPD-Landesvize Sebastian Schmidtke, den Insider hinter der Seite vermuten, hat auf verschiedenen rechten Portalen dementiert, Urheber zu sein.

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