Neue Konsole nVidia: Portable PC-Grafik-Spiele-Maschine

Der Grafikchiphersteller nVidia plant eine eigene Spielekonsole. Die soll unter anderem als verlängerter Arm des PCs dienen.

Vollausstattung: Die Shield-Konsole besitzt neben dem Tegra-4-Prozessor ein Touch-Display und eigene Lautsprecher. Bild: nVidia Corporation

Seit Jahren predigen Spielkonsolenhersteller und Entwickler von Konsolen-Games das Ende des PCs. Jetzt soll ausgerechnet eine Konsole das Zocken über den PC komfortabler machen – und vom Schreibtisch auf das Sofa verlegen. Chiphersteller nVidia will im zweiten Quartal 2013 mit Project Shield eine eigene Konsole veröffentlichen.

Grund ist laut Gerüchten, dass die Hersteller bei den künftigen Spielkonsolen der neuen Generation eventuell auf den Einbau von nVidia-Chips verzichten könnten. Somit schafft sich die Firma einfach ihre eigene Konsole, in der sie die Chips verbaut. Auch Filme sollen sich damit streamen lassen.

Auch wenn Videospiele längst Volkssport sind, haftet dem PC-Spieler oft noch ein Nerd-Image an. Während Konsolenbesitzer bequem auf der Couch Knöpfchen am Controller drücken oder vor Kinect und Konsorten herum hüpfen, sind Fans von PC-Games meist an den heimischen Schreibtisch gefesselt.

Vor allem Fans von komplexen Strategiespielen finden an der Konsole nur wenige Möglichkeiten, sich virtuell auszutoben. Denen will nVidia mit dem „Project Shield“ künftig auch einen Platz auf der Couch sichern, denn die Konsole streamt Spiele vom PC. Allerdings nicht alle Computerspiele, sondern nur diejenigen, die die hauseigene Technik GeForce Experience unterstützen. Voraussetzung ist ein Computer mit GeForce-GTX-Grafikkarte.

Ähnlichkeiten mit dem Xbox-Controller

Die Shield-Konsole besitzt neben dem Tegra-4-Prozessor ein Touch-Display und eigene Lautsprecher. Sie hat die Form eines Spielcontrollers, der optisch stark an den der ersten Xbox erinnert. Als Android-Gerät spielt die schwarze Kiste entsprechende Games ab und soll so Smartphone und Handheld-Konsole Konkurrenz machen. Der entsprechende Webzugang erfolgt per WLAN.

Wem das Streamen von PC-Games und die Android-Spiele aus dem Google-Play-Store nicht reichen, kann über Shield das so genannte Cloud Gaming nutzen. Also das Übertragen von Spielen, die auf einem Server laufen und bereits fertig berechnet auf der Daddelkiste ankommen.

Dort werden nur die Befehle zur Steuerung eingegeben, alles Weitere passiert in der weit entfernten Datenwolke. Praktisch, sofern die Datenleitung schnell genug ist, damit es nicht zu Verzögerungen beim Spielfluss kommt. Während Firmen wie OnLive solch einen Service bereits anbieten, plant nVidia unter dem Namen „Grid“ eine eigene Plattform für Cloud Gaming.

Was die Shield-Konsole kosten soll, ist noch nicht bekannt. Ebenso ob das neue Konzept sich gegen die Konsolen etablierter Hersteller wie Sony und Microsoft durchsetzen kann. Mit der Idee steht nVidia jedenfalls nicht alleine da. Auch Valve, der Betreiber der Spieleplattform Steam, werkelt derzeit an einer Konsole für PC-Spiele.

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