Neuer IAEA-Bericht zur Iran: Iran verdoppelt Zentrifugen
Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde erweitert Iran seine Urananreicherungsanlage in Fordo. Die IAEA wirft Teheran vor, die Kontrollen zu behindern.
WIEN afp - Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) seine Urananreicherungsanlage in Fordo beträchtlich erweitert. Die Zahl der Zentrifugen zur Anreicherung von Uran seien in der unterirdischen Anlage seit Mai auf 2000 verdoppelt worden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten IAEA-Bericht. Zugleich warf die IAEA dem Iran vor, künftige Kontrollen auf der Militärbasis Partschin zu behindern.
In der unterirdischen Anlage Fordo nahe der zentraliranischen Stadt Qom seien rund 2000 Zentrifugen installiert gegenüber rund 1000 im Mai, hieß es in dem neuen IAEA-Bericht. Allerdings seien nur etwa 700 der Zentrifugen, die zur Anreicherung von Uran benötigt werden, in Betrieb. Zudem warf die IAEA dem Iran vor, auf der Militärbasis Partschin Maßnahmen getroffen zu haben, die künftige Kontrollen „erheblich behindern“ würden.
Die UN-Organisation spielte damit vermutlich auf die Beseitigung verdächtiger Spuren an. Sie verdächtigt den Iran, in Partschin Tests zur Entwicklung von Atomsprengköpfen vorgenommen zu haben. Westliche Staaten hatten bereits vor Monaten unter Berufung auf Satellitenbilder von Säuberungsarbeiten in dem Lager bei Teheran berichtet. Der Iran lehnt eine Inspektion der Anlage durch die IAEA ab, weil sie nicht zum Atomprogramm gehöre.
Der Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, Michael Mann, sagte in Brüssel, die für Ende August geplanten Atomgespräche mit dem Iran verzögerten sich leicht wegen Terminprobleme. Die Gespräche zwischen den fünf UN-Vetomächten plus Deutschland (5+1) und dem Iran fänden in den „kommenden Tagen“ statt. Ashton und Irans Atomunterhändler Said Dschalili hatten die Gespräche beim letzten Treffen in Istanbul vereinbart.
Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel seines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Der Iran weist die Vorwürfe entschieden zurück und beharrt auf seinem Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Am Donnerstag bekräftigte Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei in einer Rede auf dem Gipfel der blockfreien Staaten in Teheran, der Iran werde „niemals nach einer Atomwaffe streben“.
Die Zeitung New York Times berichtete am Donnerstag, die US-Justizbehörden prüften die Iran-Geschäfte chinesischer Banken wegen des Verdachts der Umgehung von Finanzsanktionen. Für die Eröffnung eines offiziellen Verfahrens lägen jedoch noch nicht genug Informationen vor. Die US-Justiz hatte zuletzt mehrere internationale Großbanken wegen ihrer Geschäfte mit dem Iran ins Visier genommen, darunter auch die Deutsche Bank, und dabei auch verdächtige Verbindungen zu chinesischen Banken festgestellt.
Leser*innenkommentare
maoam
Gast
Richtig Harald. Das wird ganz übel ausgehen.
Ein Angriff auf den Iran bedeutet, dass Juden sterben werden.
Die Toten sind ihnen egal.
Bei dieser Kriegslust scheint ihnen das nicht wirklich als Argument, von einem Angriff auf den Iran abzusehen.
Wer Krieg will muss mit dem Tod rechnen.
Ist einfach, oder?
Sie wollen den Krieg, also wollen sie auch Tote.
Nichts aus der Geschichte gelernt?
Harald
Gast
Das wird ganz übel ausgehen.
Wenn die Herren Holocaustleugner nichts zu verbergen haben, weshalb dann die Geheimnistuerei?
Ziel des iranischen Atomprogramms ist das Ende des Sperrvertrags und die Belieferung von Hamas und Hezbollah mit atomaren Gefechtsfeldwaffen.
Mit Ashton hat das iranische Regime sozusagen die europäische Ausgabe von Ruprecht Polenz vor sich, d.h. ein leichtes Spiel.
Verfügt die Teheraner Verbrecherorganisation erst über diese Waffen, werden die gewaltigsten Militärschläge, wogegen der Irakkrieg wie ein Sandkastenspiel wirkt, die zwangsläufige Folge sein.
Echten 'Friedensfreunden' dürfte das herzlich egal sein. Hauptsache Israel ist schuld.
leon
Gast
Genauso wie man sich später fragte,warum
habt Hitler nicht während einer Kundgebungen
und Aufmärsche getötet, wird man sich
später fragen warum habt Ihr Ahmedinedschad
und seine Komplizen nicht schon während
der Verhandlungen wenigstens festgenommen,
wegen des Verdachts zur Begehung eines Völkermords.
Muss erst der angedrohte Völkermord umgesetzt
werden?? Müssen erst wieder hundertausende
Zivilisten sterben??
Warum hat der Westen für seine Verbrechen sich
nicht entschuldigt, öffentlich und ernsthaft.
Der angezettelte Iran-/Irakkrieg war ein Verbrechen.
Appeasement ist nicht mehr angebracht, wenn
wirklich Atomwaffenpläne realisiert werden.
Aber die IAEA ist ein Haufen korrupter,
ausserdemokratischer Lobbyisten, deren
Wort zählt nicht viel.
Die Wüstenstaaten haben ganz andere Möglichkeiten
Ihre Energiekrisen zu lösen. Sie brauchen keine
Atomkraft. Israel muss auch seine Atomwaffen
abgeben. Aber dann muss dort endlich Frieden einkehren und die Waffenprollsucht ein Ende finden.
Israel und Iran müssen gemeinsam mit
allen anderen Staaten des nahen Osten einen
totalen AB-Waffenverzichtsvertrag unterschreiben
mit gegenseitiger lückenloser Überwachung
mutmaßlicher Massenvernichtungsanlagen.
Wie lange sollen die Konflikte dort noch andauern?!
Alle Staaten des Nahen Osten gehören unter
die gleiche scharfe Überwachung.
Sonst wird dort immer brodeln.
Im Gegenzug sollte der Westen nicht laufend
versuchen, die Regimes im Iran zu stürzen.
Wenn der Iran sich nicht laufend in der Existenz
seiner Elite bedroht sähe, wäre der Wille
zu Massenvernichtungsbewaffnung nicht gegeben.
Wir müssen einerseits die Souveranität des Irans
in all seinen Facetten unangetastet lassen, andererseits die außenpolitische Verbindlichkeit
Irans einfordern und streng darauf achten, dass
alle Staaten des Nahen Ostens außenpolitische
Erfolge feiern können. Nur so überwinden wir
die Droh-, Selbstverherrlichungs-, Paranoia-
und Herrschsucht, die immer wieder Regimewechsel,
Folter und Bürgerkriege und Kriege provoziert.
Die Verflechtungen Irans mit China und Russland
müssen aufgeklärt werden.
Es muß überprüft werden, ob es ein außenpolitisches
Interesse zu neuen Stellvertreterkriegen gibt.
Der Rückhalt Irans in der gesamten arabischen Welt
zur atomaren Bewaffnung (oder besser aller ABC-Waffen) muss aufgekündigt werden, aber nur
und nur in dieser Frage!
Wir können die Probleme des Nahen Ostens nicht lösen.
Aber wir können darauf achten, dass zur Lösungsfindung nur erlaubte und legitime Lösungsansätze ausentwickelt werden, ohne Raub,
Mord,Versklavung oder Todesdrohungen, Nötigungen,
Verseuchungen etc. .
Aber sowohl Israel, als auch der Iran müssen kapieren, dass die Zeit Säuseleien, Beschwichtigungen
vorbei sind. Die Welt braucht endliche konstruktive
Führer. Entweder Sie sichern endlich den Frieden
im Nahen Osten ab durch Verzicht auf sämtliche
Massenvernichtungswaffen (der ABC-Kategorien)
oder die Führer, einschließlich Netanjahu, werden
international nicht mehr als legitime Führer
Ihrer Länder anerkannt. Der Schutz der Staaten geht vor machtdemonstrationsgeilen Präsidenten.
schlobo
Gast
Das ist keine Atomenergiebehörde - Sonder eine AtomenergieAGENTUR.
KlausK
Gast
Kennt die IAEA die US-Atomanlagen?
Na, also!