ÖVP-Abgeordneter Efgani Dönmez: Wegen Sexismus rausgeflogen

Die österreichische ÖVP schließt Efgani Dönmez aus ihrer Parlamentsfraktion aus. Dieser hatte die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli sexistisch beleidigt.

Efgani Dönmez trägt eine Brille und schaut in das Gesicht seines Gegenübers

Dönmez' Äußerungen hatten in den vergangenen Tagen vor allem online für Empörung gesorgt Foto: dpa

WIEN afp/dpa | Österreichs Regierungspartei ÖVP hat am Montag einen Nationalratsabgeordneten wegen einer sexistischen Äußerung über die deutsche Politikerin Sawsan Chebli aus ihrer Fraktion ausgeschlossen. Der Abgeordnete Efgani Dönmez hatte am Wochenende im Kurzbotschaftendienst Twitter suggeriert, die Berliner Staatssekretärin und Ex-Außenamtssprecherin Sawsan Chebli habe mithilfe sexueller Gefälligkeiten Karriere gemacht. Bundeskanzler und ÖVP-Vorsitzender Sebastian Kurz verurteilte Dönmez' Äußerungen als „sexistisch“, „beleidigend“ und „nicht akzeptabel“.

Der 41-jährige Dönmez hatte auf die Frage eines anderen Twitternutzers, wie Chebli ihre Position habe erreichen können, geantwortet: „Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort.“

Dönmez ist kein ÖVP-Mitglied, trat bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr aber für die Konservativen an. Er werde als parteiloser Abgeordneter im Nationalrat bleiben, erklärte Dönmez.

Der frühere Grünen-Politiker Dönmez löschte den Tweet am Sonntag und erklärte, er habe lediglich Cheblis „Einstellung“ gegenüber „reaktionären Muslimverbänden“ ansprechen wollen und nicht ihre „Herkunft oder das Geschlecht“.

Seine Äußerungen hatten in den vergangenen Tagen vor allem online für Empörung gesorgt. Am Montag legte ihm die deutsche Justizministerin Katarina Barley (SPD) in der Süddeutschen Zeitung nahe, sein Mandat niederzulegen. „Die Äußerungen des ÖVP-Nationalratsabgeordneten gegenüber Sawsan Chebli sind widerlich und sexistisch“, sagte Barley. „Solche Diffamierungen durch einen gewählten Abgeordneten dürfen nicht folgenlos bleiben.“

Dönmez entschuldigte sich später bei Chebli und schrieb, er sehe „im Nachhinein, dass ich Frau Chebli herabgewürdigt habe. Das war ein Moment der Schwäche, absolut falsch von mir“.

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