Öl und Gas vor Norwegen: Oligarch will Eons Nordseefelder

Der Energiekonzern könnte bald seine Öl- und Gasfelder in der norwegischen Nordsee verkaufen. Denn Eon braucht dringend Geld.

Eon-Hochhaus

Hat hohe Schulden: die Eon-Zentrale in Essen. Foto: Reuters

STOCKHOLM taz | Der Energiekonzern Eon braucht Kapital. Laut einem Bericht der Financial Times steht er deshalb vor dem Verkauf seiner Öl- und Gasfelder in der norwegischen Nordsee. Käufer soll die „LetterOne“-Gruppe des russischen Oligarchen Michail Fridman sein. Der Deal solle knapp eine Milliarde Euro in die Kasse bringen, um die Eon-Schuldenlast von rund 32 Milliarden Euro zu senken.

Auf die Verkaufsliste hatte Eon seine Gas- und Ölfelder in der Nordsee und vor Algerien offiziell schon im Juni gesetzt. Für diese zusammen hatte das Unternehmen damals mit einem Erlös von rund zwei Milliarden Euro gerechnet.

Doch für Käufer ist laut dem norwegischen Ölanalytiker John Olaisen vor allem die Nordsee derzeit ein günstiger Markt. Neben dem Konzern ConocoPhilips suchen nach Informationen der norwegischen Wirtschaftszeitung Finanzavisen auch weitere Konzerne wie Shell, BP, Dong und Total nach Käufern für ihre Aktivitäten in der Nordsee. Das habe das Preisniveau deutlich sinken lassen.

Die Unternehmen wollen die Felder abstoßen, weil die Ölsuche und -förderung in der Nordsee verhältnismäßig teuer und angesichts des aktuellen Ölpreisniveaus wenig lohnend ist, so Olaisen.

Eon ist auch dabei, sich ganz aus der Atomstromproduktion zurückzuziehen.

Eon hatte erst Anfang des Jahres zwölf neue Konzessionen für den norwegischen Sockel der Nordsee erworben, bevor die Firma sich zu einem Konzernumbau hin zu einem „grünen Versorger“ mit Trennung von der fossilen Sparte entschloss. Der Konzern ist auch dabei, sich ganz aus der Atomstromproduktion zurückzuziehen.

In Schweden ist Eon über eine dortige Tochter noch Hauptanteilseigner an drei Reaktoren am ostschwedischen Standort Oskarshamn. Laut Medieninformationen soll im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung am 14. Oktober beschlossen werden, diese beiden ältesten, derzeit stillstehenden Reaktoren aus Kostengründen nicht mehr ans Netz gehen zu lassen.

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