Olympia Tag 5 – Die Nacht: Weltfrieden nicht in Gefahr

Die „Mauer von Köln“ steht im Achtelfinale. Britta Steffen steht am Beckenrand. Eine Spanierin steht als erste Schwimmerin ihres Landes auf dem Olympiatreppchen.

Kann dem Weltfrieden nicht mehr gefährlich werden: Britta Steffen Bild: dpa

Der Wettkampf der Nacht: 200 Meter Schmetterling der Frauen. Ein Rennen, das endlich mal nicht die üblichen Verdächtigen gewinnen ließ. Die haushohe Favoritin Kathleen Hersey wurde nur Vierte. Das ganze Rennen war völlig verrückt: Nach 100 Metern lagen die Schwimmerinnen auf den Bahnen 6, 7 und 8 vorne.

Normalerweise konzentriert sich ein Schwimmrennen auf die Mitte: Es liegen die vorne, die auf den besten Plätzen in der Mitte schwimmen. An der letzten Wende dann liegt völlig überraschend die Spanierin Belmonte vorne. Eine Sensation. Die aber wird auf den letzten 50 Metern dann noch von Jiao Liuyang überholt, die dann auch noch mit olympischen Rekord gewinnt.

Die Athleten der Nacht: Julius Brink und Jonas, die „Mauer von Köln“ Reckermann. Die Beachvolleyballer sind Gruppenerste und im Achtelfinale und das mit verletztem Reckermann-Arm. Ansonsten sind sie sowieso schon Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister und haben 25 Spiele in Folge gewonnen.

Der Fehlstart der Nacht: Britta Steffen. Die ehemalige Weltrekordschwimmerin konnte sich nicht mal ins 100 Meter Finale kraulen. Gut, es rechnet auch niemand mehr wirklich mit ihr. Schließlich ist sie ja auch „alt“ geworden, wie sie selbst nach dem Rennen zugibt. Und dann ist sie auch noch voll über ihren Schwedter Schatten gesprungen und hat mal ne dicke Lippe riskiert: „Durch mich ist der Weltfrieden nicht gefährdet“, sagt sie nach dem Rennen. Den armen Weltfrieden so zu instrumentalisieren. Da kann einem der Weltfrieden ja fast schon leid tun.

Die Schlussfolgerung: Wer braucht schon Weltfrieden, wenn es Olympiasieger gibt?

Wer noch?

Turnen, Mehrkampf (Männer): Gold: Kohei Uchimura (Japan) | Silber: Marcel Nguyen (Deutschland) | Bronze: Danell Leyva (USA)

Gewichtheben, Mittelgewicht bis 77 Kilo (Männer): Gold: Lu Xiaojun (China) mit 175 kg im Reißen (Weltrekord) und 379 kg im Zweikampf (Weltrekord) | Silber: Lu Haojie (China) | Bronze: Iván Cambar (Kuba)

Fechten, Degen (Männer): Gold: Rubén Limardo (Venezuela) | Silber: Bartosz Piasecki (Norwegen) | Bronze: Jung Jin-Sun (Südkorea)

Fechten, Säbel (Frauen): Gold: Kim Ji-Yeon (Südkorea) | Silber: Sofia Welikaja (Russland) | Bronze: Olga Charlan (Ukraine)

Schwimmen, 100 Meter Freistil (Männer): Gold: Nathan Adrian (USA) | Silber: James Magnussen (Australien) | Bronze: Brent Hayden (Kanada)

Schwimmen, 200 Meter Brust (Männer): Gold: Daniel Gyurta (Ungarn) in 2:07,28 Min. (Weltrekord) | Silber: Michael Jamieson (Großbritannien) | Bronze: Ryo Tateishi (Japan)

Schwimmen, 200 Meter Schmetterling (Frauen): Gold: Jiao Liuyang (China) | Silber: Mireia Belmonte Garcia (Spanien) | Bronze: Natsumi Hoshi (Japan)

Schwimmen, 4x200 Meter Freistilstaffel (Frauen): Gold: USA (Missy Franklin, Dana Vollmer, Shannon Vreeland und Allison Schmitt) | Silber: Australien (Bronte Barratt, Melanie Schlanger, Kylie Palmer und Alicia Coutts) | Bronze: Frankreich (Camille Muffat, Charlotte Bonnet, Ophelie-Cyrielle Etienne und Coralie Balmy)

Was noch?

Die Amerikanerin Rebecca Soni schwimmt im Halbfinale der 200 Meter Rücken mit 2:20,00 Min. Weltrekord.

Die bereits ausgeschiedene spanische Fußballmannschaft der Männer blamiert sich auch im dritten Spiel. Mit 0:0 gegen Marokko verabschiedet sich das Team um die Europameister Jordi Alba und Juan Mata mit nur einem Punkt und ohne ein Tor aus dem Turnier. Ähnlich schwach (1 Punkt, 2:4 Tore) ist die Bilanz des Schweizer Teams um Diego Benaglio, das das Turnier mit einem 0:1 gegen Mexiko beendet. Auch Weißrussland (1:3 gegen Ägypten) ist raus. Fürs Viertelfinale am Samstag hat sich das „Team GB“ als einzige europäische Mannschaft qualifiziert. Die Paarungen: Japan – Ägypten, Mexiko – Senegal, Brasilien – Honduras, Großbritannien – Südkorea

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