Opfer der „Euthanasie“-Morde: Gedenkstätte eröffnet

Rund 300.000 kranke und behinderte Menschen sind von den Nazis ermordet worden. Eine neue Gedenkstätte in Berlin-Tiergarten soll sie in Erinnerung halten.

In der Berliner Tiergartenstraße 4 wurden die „Euthanasie“-Morde organisiert. Bild: dpa

BERLIN afp | Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), haben am Dienstag in Berlin eine Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde eröffnet. Die Gedenkstätte werde dazu beitragen, „die Erinnerung an die Menschen, denen man wegen ihrer Krankheit oder Behinderung das Recht auf Leben versagt hat, im öffentlichen Bewusstsein lebendig zu halten“, erklärte Grütters. Rund 300.000 kranke und behinderte Menschen waren Schätzungen zufolge in der NS-Zeit ermordet worden.

Wowereit erklärte, es sei „hohe Zeit“ gewesen, dass auch „diese Gruppe von Opfern der nationalsozialistischen Unmenschlichkeit endlich ein eigenes Gedenken erfährt“. Mit dem neuen Gedenkort mitten in Berlin werde ein wichtiges Zeichen gesetzt „gegen Ausgrenzung, Intoleranz und Feindseligkeit“.

Der sogenannte Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde befindet sich in Berlin-Tiergarten am einstigen Platz der koordinierenden Dienststelle, die von Januar 1940 bis August 1941 mit der „Aktion T4“ die Massenmorde an Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten organisiert hatte. Er wurde auf Beschluss des Bundestags vom November 2011 errichtet.

Die neu entstandene Erinnerungsstätte umfasst eine transparente blaue 24 Meter lange Glaswand, die auf einer zur Mitte leicht geneigten dunklen Fläche aus anthrazitfarbenem Bodenbelag steht. Eine begleitende Freiluftausstellung informiert über die Geschichte der NS-„Euthanasie“-Morde mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein.

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