Opposition in Ägypten: Sturm auf die Pressefreiheit

Die Polizei hat den Sitz des Journalistenverbandes in Kairo gestürmt und zwei Journalisten festgenommen. Sie hatten Kritik an Regierungschef al-Sisi geübt.

Menschen halten Schilder mit arabischen Schriftzügen und Stifte in die Höhe

Journalisten protestieren gegen das Vorgehen der Regierung Foto: dpa

KAIRO afp | Die ägyptische Polizei ist am Sonntagabend in den Sitz des Journalistenverbandes in Kairo eingedrungen und hat zwei Reporter festgenommen. Es sei das erste Mal, dass die Polizei die Zentrale gestürmt habe, sagte der Chef des Verbandes , Jahija Kallasch, der Nachrichtenagentur AFP. Bei den Festgenommenen handele es sich um Amr Badr und Mahmud Sakka. Nach Angaben aus Justizkreisen wird ihnen Anstachelung zu gesetzeswidrigen Protesten vorgeworfen.

Badr ist Chef der Website yanair.net, die Staatschef Abdel Fattah al-Sisi kritisch gegenübersteht. Sakka ist einer von Badrs Mitarbeitern. Am Freitag hatte Badr auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt, dass die Polizei seine und Sakkas Wohnung durchsucht habe. Dagegen hätten die beiden am nächsten Tag einen Sitzstreik begonnen.

Sakka hatte im April auf Facebook angekündigt, sich den Protesten gegen die Abtretung von zwei strategisch wichtigen Inseln an Saudi-Arabien anzuschließen. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International waren wegen der Demonstrationen im vergangenen Monat hunderte Menschen festgenommen worden.

Die Proteste hatten sich an der Abtretung der beiden Inseln anlässlich eines Besuchs von al-Sisi beim saudiarabischen König Salman in Riad entzündet. Sie wendeten sich dann aber gegen al-Sisi und seine Politik der harten Hand selbst. Es waren die größten Proteste gegen die ägyptische Regierung seit rund zwei Jahren.

Die strittigen Inseln Tiran und Sanafir liegen im Roten Meer, mehrere Kilometer südlich des Eingangs zum Golf von Akaba.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.