Opposition in Kuba: Zahl der Verhaftungen stark gestiegen

Mehr als 400 Festnahmen aus politischen Gründen soll es allein im Oktober gegeben haben. Besonders betroffen: die Bürgerrechtsbewegung „Frauen in Weiß“.

Havanna: Castro-Anhänger feiern das Bruderpaar, dessen Kritiker landen im Knast. Bild: dpa

HAVANNA kna – In Kuba haben die Verhaftungen von Vertretern der Opposition in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Laut einem Bericht der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und nationale Versöhnung (CCDHRN), aus dem das Nachrichtenportal Infobae am Dienstag zitiert, gab es im Monat Oktober über 400 willkürliche Festnahmen der Sicherheitskräfte.

Das unabhängige Informationszentrum „Hablemos Press“ des Journalisten Roberto de Jesus Guerra Perez dokumentierte im gleichen Zeitraum 466 Verhaftungen aus politischen Gründen. Damit sei die Zahl im laufenden Jahr auf 7.675 Verhaftungen gestiegen, dem höchsten Wert in den vergangenen fünf Jahren.

Das Regime setze seine Strategie fort, zivile Aktivisten, unabhängige Journalisten und oppositionelle Politiker, die ihre Aktivitäten auf pazifistische Weise ausüben, zu unterdrücken, ins Gefängnis zu stecken und zu verurteilen, heißt es in einer Stellungnahme von „Hablemos Press“. Besonders betroffen von den restriktiven Polizeimaßnahmen sei im vergangenen Monat die Bürgerrechtsbewegung „Frauen in Weiß“ gewesen. Insgesamt seien 253 Bürgerrechtlerinnen im vergangenen Monat festgenommen wurden.

Die „Frauen in Weiß“ („Damas de Blanco“) sind ein Zusammenschluss von Frauen in Kuba, deren Männer und Söhne wegen ihres Eintretens für die Meinungs- und Pressefreiheit verhaftet wurden. Gegründet wurde die Bewegung 2003 als Reaktion auf den kubanischen „Schwarzen Frühling“, bei dem zahlreiche Regimekritiker festgenommen und zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Seither protestieren die „Frauen in Weiß“ regelmäßig öffentlich, um die Freilassung politischer Häftlinge zu fordern.

Ihre Bezeichnung geht auf die weiße Kleidung zurück, die sie als Zeichen ihres friedlichen Widerstands tragen. Im Jahr 2005 erhielt die Bürgerrechtsbewegung den Menschenrechtspreis des EU-Parlaments.

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