Osama bin Laden wird versteigert: Codename „Devil Eyes“

In den USA kommt eine teufelsartige Osama-Figur unter den Hammer. Entwickelt wurde sie von der CIA, um Kinder von al-Qaida fernzuhalten.

Die Köpfe der zu verkaufenden Osama-Puppe. Bild: Nate D. Sanders

BERLIN taz | Wer bin Laden-Fan ist, kann jetzt eine Osama-Puppe ersteigern. Sie ist 30 Zentimeter groß, trägt traditionelle Kleider und hat einen Kopf zum Wechseln. Das Ersatzhaupt zeigt den ehemaligen al-Quaida-Frontmann als Teufel mit rot-schwarzem Gesicht und grünen Augen. Das Ding wurde unter dem Codename „Devil Eyes“ von der – kein Witz –, US-amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) entwickelt.

Die ursprüngliche Idee war aber eine andere, wie die britische Tageszeitung The Independent berichtet: Osamas Gesicht sollte normal aussehen und mit einer hautfarbenen Spezialfarbe bemalt werden. Bei Kontakt würde diese sich auflösen und das Teufelsantlitz darunter zum Vorschein kommen.

Der Geheimdienst hat die Puppe 2005 im Rahmen einer sogenannten „influence operation“, in Auftrag gegeben. Seit Jahrzehnten versucht die CIA mit solchen Aktionen das Vertrauen und die Unterstützung der Bevölkerung in Krisenregionen zu gewinnen. In diesem Fall sollten Kinder im mittleren Osten mit den Puppen von al-Qaida ferngehalten werden. Das Vorhaben wurde allerdings fallengelassen. Lediglich drei Prototypen wurden angefertigt, zwei davon befinden sich im CIA-Hauptquartier bzw. im Pentagon.

Der Schöpfer der Puppe ist kein Unbekannter. Der mittlerweile verstorbene Donald Levine schuf auch die erste Actionfigur der Welt: G.I. Joe. Der Infanteriesoldat war die für Jungs gedachte Antwort auf Barbie. Laut Washington Post fühlt sich die Familie Levines „geehrt“, an dem obskuren CIA-Projekt mitgewirkt zu haben. Der Teufels-Osama ist übrigens genauso groß wie G.I. Joe.

Das erste Gebot für „Evil Eyes“ steht bei 2.500 Dollar, der Puppe liegt ein Echtheitszertifikat von Levines Sohn bei.

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