Osteuropaworkshops September 2014: „Politik von unten”

„Die Bürger Armeniens, Aserbaidschans, Georgiens und Russlands haben keine wirklichen Probleme oder Auseinandersetzungen untereinander.”

Bild: Anja Weber

Mitte September 2014 waren wieder 14 junge JournalistInnen aus Osteuropa im Rahmen eines taz Panter Stiftung Seminars zu Gast in Berlin. Diesmal kamen die TeilnehmerInnen des 9. Osteuropaworkshops aus Armenien, Aserbaidschan, Georgien und Russland. Neben der Beschäftigung mit journalistischen Inhalten war das Ziel des Seminars, den TeilnehmerInnen einen Einblick in die offene Gesellschaft zu ermöglichen. Durch den Besuch bei zivilgesellschaftlichen NGOs und Vereinen konnten die TeilnehmerInnen direkte Politikgestaltung in Deutschland erleben.

Gespräche und Austausch

Die TeilnehmerInnen führten Gespräche mit den beiden Parteien des Berliner Referendums zur Nutzung des Tempelhofer Feldes und mit der Initiative „Stadtteil-Mütter”, die sich um soziale Brennpunkte im Kiez kümmert. Die TeilnehmerInnen besuchten ebenfalls einen Verein in Berlin-Friedrichshain, der versucht gesellschaftliche Beteiligung zu kanalisieren. Hinzu kamen ein Gespräch im Auswärtigen Amt sowie ein Treffen mit einem Abgeordneten des Deutschen Bundestags.

Ein Workshop für 14 TeilnehmerInnen für 8 Tage in Berlin kostet ungefähr 20 000 Euro. Das ist viel Geld. Darin enthalten sind Fahrtkosten, Visakosten, Unterbringung und Verpflegung und ein vielfältiges Seminarangebot. Für jede TeilnehmerIn sind das etwa 1.300 Euro. Betreut wird der Workshop von der taz Ressortleiterin Barbara Oertel. Der Workshop wird in russischer Sprache durchgeführt.

Der rege Austausch der TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Ländern trug zum gegenseitigen Verständis untereinander bei. Das Ergebnis dieses Austausches fasste einer der TeilnehmerInnen zusammen: „Eigentlich haben die Bürger Armeniens und die Bürger Aserbaidschans, sowie die Bürger Georgiens und die Bürger Russlands keine wirklichen Probleme oder Auseinandersetzungen untereinander. Vielmehr sind es die jeweiligen Machthaber, die aus den bestehenden Konflikten Vorteile ziehen, um an der Macht zu bleiben.”