Pannenvermeidung der Deutschen Bahn : 300 Millionen Euro gegen den Winter

Bis 2015 plant die Deutsche Bahn Mehrinvestitionen von 300 Millionen Euro ein, um endlich störungsfrei durch den Winter zu kommen. Siemens will derweil die Zugwartung verbessern.

Schneefreie Gleise am Hauptbahnhof von Frankfurt am Main. Bild: dapd

BERLIN dapd | Die Deutsche Bahn rüstet sich massiv für den kommenden Winter. 70 Millionen Euro fließen in diesem Jahr zusätzlich in die Vorbereitungen, bis 2015 sollen insgesamt rund 300 Millionen Euro für eisfreie Züge und Schienen ausgegeben werden, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Berlin auf Anfrage der Presseagentur dapd sagte und damit einen Bericht der Bild bestätigte. Der Zughersteller Siemens kündigte zugleich bessere Wartungskonzepte an.

Die Bahn will ein Winterchaos wie in den beiden vergangenen Jahren unter anderem mit einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl für die Schneebeseitigung auf Gleisen und Bahnsteigen verhindern. Dem Sprecher zufolge sind zudem mehr als 4.000 Mitarbeiter extra beauftragter Schneeräumfirmen für Einsätze auf den Bahnhöfen in Bereitschaft. Darüber hinaus seien rund 1.000 Weichenheizungen nachgerüstet worden. 48.500 aller 72.000 Weichen seien damit beheizt.

In Betriebspausen werde die Bahn zudem bestimmte Putzloks einsetzen, um elektrische Oberleitungen von Reif zu befreien. An rund 2.000 Kilometern Bahnstrecke seien außerdem Bäume und Büsche so beschnitten worden, dass sie auch bei Schneelast nicht auf die Gleise stürzen. Ebenfalls neu sei ein satellitengestütztes Meldesystem, das jederzeit einen Überblick über den Räumstatus an Bahnsteigen erlaube.

Siemens will sich derweil um eine intensivere Wartung der Züge bemühen. "Wir werden sicherlich mit der Bahn darüber sprechen, wie wir die Wartung verbessern können", sagte der Vorstandsvorsitzende von Siemens Mobility, Hans-Jörg Grundmann. Das gelte insbesondere für die Nachfolgegeneration der jetzigen Intercity- und Intercity-Express-Züge, den ICx. Die ersten ICx-Züge sollen 2016 ausgeliefert werden. Ein Bahnsprecher erklärte jedoch, der Staatskonzern wolle die Wartung weiter in seiner Hand behalten.

Bahn-Verkehrsvorstand Ulrich Homburg hatte Anfang Oktober angekündigt, sich intensiv auf den Winter vorbereiten zu wollen. Zugleich verwies er auf die weiter angespannte Situation im Fernverkehr. Wegen der verkürzten Ultraschalluntersuchungen fehlten im täglichen Betrieb mehr als ein Dutzend ICE. Zusätzlich verspäte sich die Lieferung der 16 neuen ICE-3-Züge von Siemens und der 178 Nahverkehrstriebwagen des Typs Talent 2 von Bombardier.

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