Patentierter Brokkoli gehört Monsanto: Lizenz zur Nutzung

Eigentlich dachte man, das Patent auf Brokkoli gehöre einer kleinen englischen Firma. Doch auch hinter dem Brokkoli-Patent steckt Saatgut-Multi Monsanto.

Brokkoli, aus der Nähe betrachtet. Bild: Johan J.Ingles-Le Nobel – Lizenz: CC-BC

BERLIN taz | Wo Patente auf Pflanzen sind, haben auch Großkonzerne wie Monsanto ihre Finger im Spiel. Das sagen Kritiker der Agrochemiehersteller schon lange. Das Patent auf Brokkoli, das im Moment vom Europäischen Patentamt überprüft wird, schien eine Ausnahme zu sein - ist es doch von der kleinen britischen Firma Plant Bioscience angemeldet worden. Nun aber stellt sich heraus: Auch hinter diesem Patent steckt Monsanto.

"Unser Tochterunternehmen Seminis ist Lizenznehmer des Patents", sagte Monsanto-Sprecher Andreas Thierfelder am Freitag der taz. Damit habe nur Seminis das Recht, Samen des angeblich das Krebsrisiko senkenden Brokkolis zu verkaufen. Ziel ist laut Thierfelder, die Pflanze in zwei bis drei Jahren auf den Markt zu bringen.

Umweltschützer und kritische Bauern werfen Monsanto vor, mit Hilfe von Patenten die gesamte Lebensmittelproduktion unter seine Kontrolle bringen und so Ernährung verteuern zu wollen. Der Konzern ist der größte Produzent von gentechnisch verändertem Saatgut. Doch zunehmend meldet er auch Patente auf Pflanzen an, die wie der Brokkoli ohne Genmanipulation erzeugt wurden. Solche Pflanzen dürfen Züchter nur noch mit Genehmigung des Patentinhabers weiterzüchten und verkaufen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.