Polizist erschießt schwarzen Teenager: Missouri kommt nicht zur Ruhe

Zwei Monate nach den tödlichen Schüssen auf Michael Brown in Ferguson wird in St. Louis erneut ein schwarzer Jugendlicher von einem weißen Polizisten erschossen.

Demonstranten in Ferguson fordern, den Polizisten Darren Wilson zu verhaften. Er hatte die tödlichen Schüsse auf Michael Brown abgefeuert. Bild: reuters

ST. LOUIS dpa/ap | Im US-Bundesstaat Missouri ist erneut ein schwarzer Teenager von einem weißen Polizisten erschossen worden. In der Stadt St. Louis habe ein 18-Jähriger zuerst auf den Beamten geschossen, sagte der örtliche Polizeichef Sam Dotson am Donnerstag. Nach drei Schüssen habe die Pistole des Angreifers versagt. Der Polizist – ein 32-jähriger Beamter außer Dienst, der für eine private Sicherheitsfirma im Einsatz war - habe während einer Verfolgungsjagd 17 Schüsse abgegeben. Es blieb unklar, wieviele Kugeln den Teenager trafen.

Vor zwei Monaten hatten tödliche Schüsse auf den jungen Afroamerikaner Michael Brown im nahegelegenen Ferguson für Unruhen gesorgt. Im Süden von St. Louis, einer Stadt mit rund 318 000 Einwohnern, kam es in der Nacht zu Protesten, bei denen laut einem Bericht des St. Louis Post-Dispatch mehrere Polizeiautos beschädigt wurden. Zu Festnahmen kam es der Zeitung zufolge aber nicht.

Am Wochenende hatten Demonstranten mit einem friedlichen Protest gegen Polizeigewalt für die Unterbrechung eines Konzerts in St. Louis gesorgt. Während das bekannte Symphonieorchester der Stadt ein Lied anspielte, begannen mehrere Dutzend Protestierende auf einmal in der Halle zu singen, wie die Zeitung St. Louis Post-Dispatch auf ihrer Internetseite berichtete.

Außerdem ließen die Aktivisten laut der Zeitung drei Banner von den Balkonen der Symphonie herunter, auf denen sie Bezug auf die Todesschüsse eines weißen Polizisten auf Brown im August nahmen. Einige Zuschauer und Mitglieder des Orchester spendeten den Demonstranten spontan Applaus.

Laut einer Sprecherin des Symphonieorchesters hatten sich die Aktivisten zuvor ganz regulär Tickets gekauft. Nach ihrem Auftritt verließen sie das Konzert freiwillig.

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