Porträt BaWü-Staatsrätin Gisela Erler: Die Frau für Bürgernähe

Ba-Wü-Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Frau für das Vorhaben "Bürgerbeteiligung" präsentiert: Gisela Erler wird neue Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung.

Soll die "Bürgerregierung" praktisch umsetzen: Gisela Erler Bild: dpa

STUTTGART taz | Fast kein anderes Wort hat der neue baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Vorfeld seiner Regierungszeit so häufig in den Mund genommen wie "Bürgerbeteiligung". Im Wahlkampf, in der Wahlnacht, bei jeder Pressekonferenz zu den Koalitionsverhandlungen, bei der Präsentation des Koalitionsvertrages, bei der Bürgertour nach den Verhandlungen. Die neue grün-rote Landesregierung versteht sich als Bürgerregierung und legt damit die Messlatte hoch.

Am Donnerstag hat Kretschmann schließlich auch die Frau für sein Kabinett präsentiert, die für die praktische Umsetzung des großen Vorhabens stehen soll. Gisela Erler wird neue Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Die 65-Jährige ist die Tochter des prominenten sozialdemokratischen Politikers Fritz Erler, der 1967 verstarb. Sie ist Sozialwissenschaftlerin, Autorin und Gründerin von zwei Verlagen. Für die Landesregierung arbeitet sie von nun an ehrenamtlich, ist aber stimmberechtigt im Kabinett.

Kretschmann sei es wichtig gewesen, dass "eine Frau aus der Praxis kommt" und keine Professorin. Sie selbst sagte, künftig dürfe es "kein Durchregieren mehr" geben. Baden-Württemberg könne "einen großen Beitrag zur Revitalisierung der Demokratie in ganz Deutschland leisten". Das Land verfüge bereits über eine starke Kultur des zivilen Engagements, das eine "stärkere Stimme in der Verwaltung brauche".

Entsprechend will Erler in ihrem Amt die Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen stärken, das Ehrenamt ausbauen, die Verwaltung sensibilisieren und Verfahren für kontroverse Diskussionen erproben. Außerdem sagte sie, dass bei der Entwicklung neuer Verfahren auch die neuen Medien genutzt werden müssten und attraktive Formen für Frauen gefunden werden müssten.

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