Präsidentschaftswahl in Frankreich: Premier Valls will's wissen

Am Montagabend wird Manuel Valls ankündigen, dass er bei der Vorwahl des Präsidentschaftskandidaten der Sozialisten antritt. Beim linken Flügel ist er verhasst.

Manuel Valls und Francois Hollande unterhalten sich

Der scheidende Präsident – und der neue? Foto: reuters

PARIS dpa | Frankreichs Premierminister Manuel Valls will am Montagabend seine Präsidentschaftskandidatur bekanntgeben. Sein Büro kündigte für 18.30 Uhr eine Erklärung im Rathaus von Évry südlich von Paris an, wo Valls bis 2012 Bürgermeister war. Das Umfeld des Sozialisten bestätigte, dass er dabei seine erwartete Kandidatur verkünden werde.

Nach dem Verzicht des Staatschefs François Hollande auf eine neue Kandidatur galt es als sicher, dass Valls ins Rennen geht. Umfragen sehen den 54-Jährigen derzeit als Favoriten für die von den Sozialisten organisierte Vorwahl zur Kür ihres Präsidentschaftskandidaten. Der zum rechten Flügel der Partei gehörende Valls stößt aber bei vielen Linken auf heftigen Widerstand.

Er vertritt eine wirtschaftsfreundliche Linie und ist im Streit um Reformen für manche Gewerkschafter zum roten Tuch geworden. Spekuliert wird in Frankreich darüber, ob er für seine Kandidatur die Regierung verlässt. In diesem Fall müsste Hollande für die letzten Monate seiner Amtszeit einen neuen Regierungschef suchen.

Die Sozialisten und mehrere kleine Parteien bestimmen ihren gemeinsamen Kandidaten im Januar, auch der Valls-Gegner und Ex-Minister Arnaud Montebourg hat bereits seine Kandidatur für die Vorwahl angekündigt. Die Franzosen wählen ihren künftigen Staatschef dann in voraussichtlich zwei Wahlgängen am 23. April und 7. Mai.

Fünf Monate vor der Präsidentenwahl gelten der konservative Kandidat François Fillon und die Rechtspopulistin Marine Le Pen in Umfragen als Favoriten. Die Linke zeigte sich zuletzt gespalten.

Amtsinhaber Hollande hatte am Donnerstag die Konsequenzen aus seiner Unbeliebtheit und zunehmenden Isolierung gezogen. Seinen Verzicht auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit begründete er damit, dass er keinen breiten Rückhalt im eigenen Lager habe und eine Zersplitterung der Linken nicht akzeptieren könne.

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