Praktikumsvergabe im AKW Temelin: Im Bikini gegen Strahlung

Ein tschechischer AKW-Betreiber lässt auf seiner Facebook-Seite eine Praktikantin wählen. Die Bewerberinnen müssen im Bikini posieren.

Feuerwehrleute am AKW Temelin

Müssen sie bald in der Badehose arbeiten? Feuerwehrleute bei einem Sicherheitstest am AKW Temelin Foto: dpa

PRAG dpa | Über einen Bikini-Wettbewerb hat der tschechische Atomkraftwerksbetreiber CEZ eine Praktikantin auswählen lassen. Auf der Facebook-Seite des Konzerns konnten Nutzer ihr „Like“ einer von zehn spärlich bekleideten Abiturientinnen geben.

Als Siegesprämie winkte ein 14-tägiges Praktikum im AKW Temelin, wie tschechische Medien am Freitag berichteten. „Dieser Wettbewerb hat jede ethische Grenze überschritten“, sagte die Frauenrechtlerin Petra Havlikova dem Nachrichtenportal „aktualne.cz“.

„Zieh dich aus und du bekommst ein Praktikum – das kann doch nicht ernst gemeint sein, das ist degradierend, widerlich und primitiv“, kritisierte eine Internetnutzerin die Aktion. „Kenntnisse spielen offenbar keine Rolle“, merkte ein anderer User an.

Die Bademode-Fotos mit den Schülerinnen wurden im Inneren eines Kühlturms aufgenommen, der für Wartungsarbeiten abgeschaltet ist. Zum Bikini tragen die Teilnehmerinnen des Wettbewerbs um die beste „Energie-Abiturientin“ einen Schutzhelm.

„Modeschauen in Bademode gehören allgemein zu Schönheitswettbewerben“, teilte ein AKW-Sprecher mit. Das AKW Temelin liegt 60 Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.