Presschlag zum Rückrundenstart: Nur Niersbach freut sich
Offiziell dauert die Bundesliga-Saison noch 17 Spieltage. In Wirklichkeit ist alles schon entschieden, die Rückrunde ist nur der Vorlauf für die Ära Guardiola.
„Feliz cumpleaños, Pep!“ Am Freitag feierte der zukünftige Trainer des FC Bayern München seinen 42. Geburtstag. Glückwunsch also! Sonst was Neues aus München? Ja, Stefan Effenberg, freut sich, dass es Gerüchte gab, nach denen er unter Pep Guardiola Co-Trainer werden darf und dass er in stetem Kontakt mit Matthias Sammer, dem Sportdirektor der Münchner stehe.
Über Sammer und seine künftige Rolle beim deutschen Rekordmeister wird auch kräftig spekuliert. Werden sie zusammenarbeiten oder wird es ein Duell? Gewinnt einer oder geht es Unentschieden aus. Schon einmal endete ein Duell Sammer versus Guardiola mit einem Remis. Im Vorrundenspiel der Fußball-WM 1994 spielte Deutschland mit Sammer gegen Spanien mit Guardiola 1:1. Letzterer wurde in der 77. Minute ausgewechselt. Ein Omen?
Von Mario Gomez war auch noch viel die Rede in dieser Woche des Wahnsinns an der Säbener Straße in München. Passt so einer zu einem wie Guardiola? Und wird Außenverteidiger Philipp Lahm, den Guardiola ja angeblich mal zum FC Barcelona holen wollte, bei seinen Vorstößen den offensiven Außenspieler nicht nur hinterlaufen, sondern auch mal vorlaufen? Was wird aus Javier Martinez, dem teuren Wunschspieler von Alttrainer Jupp Heynckes? Wird er zur Hälfte einer Doppelacht? Aber wer unterstützt dann Bastian Schweinsteiger?
Seit Mittwochnachmittag läuft nicht nur beim FC Bayern die Saison 2013/14. Dass sie erst im August beginnen wird – egal. Für die Rückrunde, die nach kurzen 33 Tagen Winterpause angepfiffen wird, interessiert sich doch eh kaum jemand. Die Meisterschaft war sowieso nach dem ersten Spieltag entschieden. Der FC Bayern war Erster, die SpVgg Greuther Fürth Letzter und Borussia Dortmund war Dritter. Daran hat sich nichts geändert. Und kaum einer hat Zweifel daran, dass sich dass noch ändern wird.
Und sonst? Leverkusen ist Zweiter. Nun ja, das soll es ja auch schon des öfteren gegeben haben. Und der Fight um die internationalen Plätze? Ob Mainz oder Freiburg in die Europa League einziehen oder doch wieder Hannover 96, wo man sich über den Wettbewerb, der den meisten Fußballfans inzwischen wurscht ist, immer so schön freut, das ist nun wirklich nicht so wichtig.
Beim deutschen Meister in Dortmund mag man geglaubt haben, die Rückkehr von Nuri Sahin könnte die Liga elektrisieren. Doch seit feststeht, dass der 14-Titel-Trainer Guardiola nach Deutschland kommt, spricht kaum einer mehr über den Deutschtürken. Dass ein ehemaliger englischer Nationaltrainer nun doch nicht bei 1860 München in der zweiten Liga arbeiten will, könnte auch daran liegten, dass sich seit Mittwoch keiner mehr für ihn interessiert. Sven-Göran Eriksson weiß, dass er im Vergleich zu Pep Guardiola nicht geil genug ist.
Es könnte gut sein, dass Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fußballbundes, der einzige in diesem, unseren Fußballland ist, der sich wirklich auf die Rückrunde freut: „Da ist so viel Action drin in der Bundesliga“, sagte er. Und: „Das wird sicher kein Langweiler.“ Widerspruch, euer Ehren! Die laufende Spielzeit ist längst zu Ende. Die 17 ausstehenden Spieltage dienen einzig der Vorbereitung auf die nächste Saison, mit der eine neue Epoche im deutschen Fußball beginnen soll.
In Juli wird es soweit sein. Der Meister wird an die Säbener Straße kommen. Im August beginnt dann endlich wieder eine echte Bundesligasaison. Und im Oktober, zur Wiesnzeit, werden wir vielleicht endlich wissen, wie der smarte Katalane aussieht, wenn er eine Lederhos'n anhat. Oder wird er es wagen im gewohnt, gut sitzenden Anzugzwirn zum Bierfest zu erscheinen? Bayern steht vor einer Revolution. Wen interessiert da schon die Rückrunde?
Leser*innenkommentare
Rainer
Gast
Mein Gott,was für ein Hype um Pep Guardiola!
Zugegeben er ist ein sehr guter Trainer gewesen.. bei
"Barca".Dort wimmelt es von "wirklichen" Weltklasse Spielern..bei den Bayern hingegen ist schon jeder Weltklasse wenn er einen Pass über 40 Meter schlagen kann.Bayern ist bestimmt nicht Barcelona und wird es auch niemals werden.Da hat sich Höneß wieder einmal verrechnet.Und Pep Guardiola wird auch sehr schnell merken das er in Bayern ist und leider nicht mehr bei einem Weltclub wie Barca.Es wird bei Bayern kein Tiki Taka geben weil die Spieler dazu einfach fehlen.Herr Höneß wie schon so oft schon wieder verkauft bevor die Saison angefangen hat!
Man kann nicht alles mit Geld kaufen..und das ist auch gut so!