piwik no script img

Protest in GriechenlandDemo stoppt Kreuzfahrt aus Israel

In Griechenland haben Demonstranten israelische Touristen nicht von Bord eines Schiffs gehen lassen. Die Regierung in Athen verurteilte den Vorfall.

Das Anlanden wurde den israelischen Touristen auf Syros verwehrt. Stattdessen wurden sie nach Zypern geschickt Foto: Petros Karadjias/AP Photo

Athen taz | Auf der griechischen Insel Syros wurden Passagiere des israelischen Kreuzfahrtschiffes „Crown Iris“ daran gehindert, für einen sechsstündigen Besuch von Bord zu gehen. Stattdessen steuerte das Kreuzfahrtschiff Zypern an. Am Dienstagmittag hatten sich in der Hafenstadt Ermoupolis Bürger zu einer friedlichen Kundgebung zur Unterstützung Palästinas versammelt. Sie marschierten vom Miaouli-Platz zum Stadtteil Nissaki, wo das Kreuzfahrtschiff anlegen sollte.

Die Demonstranten skandierten Parolen gegen Israels militärisches Vorgehen im Gaza­streifen. Trotz Bemühungen, das Aussteigen der Passagiere zu ermöglichen, blieb die Menschenmenge vor Ort, bis das Kreuzfahrtschiff den Hafen von Syros schließlich wieder verließ. Lokalen Medien zufolge sind entlang des Protestzugs Flugblätter mit der Aufforderung „Stoppt den Völkermord“ verstreut worden. Videos zeigen eine Gruppe von Demonstranten, die eine große palästinensische Flagge trugen, während sie durch die Straßen von Ermoupolis ziehen. Im Hintergrund sind „Free, Free Palestine!“-Rufe zu hören.

Der Protest wurde von einer losen Gruppe von Inselbewohnern organisiert. Ermoupolis hat eine Werft, die kommunistische Partei ist dort stark. Vertreter der Organisatoren erklärten in den sozialen Medien, der Zweck der Demonstration bestehe darin, „ihre Fäuste in Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen zu er­heben“. Es sei „inakzeptabel, dass Touristen aus Israel weiterhin hier willkommen sind, während die Palästinenser im Gazastreifen unermesslich leiden“, sagten die Demonstranten.

Der Betreiber der Kreuzfahrt, Mano Shipping, erklärte zunächst, dass es lediglich zu einer „leichten Verzögerung“ kommen würde. Als sich die Demo nicht schnell genug auflöste, habe man beschlossen, den Landgang auf Syros komplett abzusagen und das Schiff stattdessen nach Limassol auf Zypern umzuleiten.

Nahost-Konflikt

Nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 startete das israelische Militär eine Offensive in Gaza, 2024 folgte der Vorstoß gegen die Hisbollah im Libanon. Der Konflikt um die Region Palästina begann Anfang des 20. Jahrhunderts.

➝ Mehr zum Thema Nahost-Konflikt

Gesundheitsminister entschuldigt sich bei Passagieren

Passagier Dror Marshalkowitz berichtete israelischen Medien, dass die Polizei etwa zwei Stunden gebraucht habe, um am Ort des Geschehens einzutreffen, und dass „wer auch immer die Entscheidung getroffen hat“, nach Zypern umzuleiten, „offenbar das Richtige getan hat“, da sich 300 bis 400 Kinder an Bord befanden. Andere sagten, sie seien von Sicherheitsleuten angewiesen worden, im Inneren des Schiffes zu bleiben und nicht an Deck zu gehen. Ein israelischer Passagier berichtete davon, dass „wir israelische Flaggen hissten und einige von uns zu singen begannen“.

Die Regierung in Athen verurteilte die Protestaktion auf Syros scharf. Griechenlands Gesundheitsminister Adonis Geor­gia­dis, der zu Beginn seiner politischen Laufbahn ausgerechnet der offen antisemitischen rechtsradikalen LAOS-Partei angehörte, hernach zur konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) wechselte und seit geraumer Zeit betont proisraelische Positionen vertritt, sagte: „Ich halte dies für tragisch und sehr beleidigend für Griechenland. Ich möchte mich bei diesen Menschen entschuldigen. Ich möchte Israel eine Botschaft der großen Verbundenheit und Freundschaft übermitteln, um zu sagen, dass Israelis in Hellas willkommen sind und dass Antisemitismus hierzulande keinen Platz hat.“

Wie die griechisch-zypriotische Tageszeitung Fileleftheros am Mittwochmittag meldete, wird die „Crown Iris“ am Nachmittag im Hafen von Limassol auf Zypern erwartet. Nach einem Landgang der Passagiere in der Metropole solle das Kreuzfahrtschiff diese spätabends wieder verlassen, so der Plan. Wie Fileleftheros erfuhr, habe die Polizeidirektion in Limassol bereits einen Aktionsplan entworfen, um möglichen Protesten nach dem Vorbild des Vortags entgegenzuwirken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

95 Kommentare

 / 
  • Klar kann man argumentieren, dass diese Israelis eine Kreuzfahrt machen*, während in Gaza soviel Leid ist, sei schlimm, und deswegen habe man ein Zeichen setzen wollen. Aber im Moment machen alle möglichen Leute aus allen möglichen Ländern Urlaub, auch auf Syros, obwohl überall soviel Leid ist. Kommt mir also doch zweierlei Maß vor. Sie nehmen ja auch nicht alle Amerikaner in Kollektivhaftung für Trump und lassen sie nicht auf die Insel. Wurde jedenfalls bisher nicht berichtet.

    Wollte man Israelis also nicht auf die Insel lassen weil sie Israelis sind? Hat für mich tatsächlich einen antisemitischen Beigeschmack, ist heuchlerisch und reines virtue signalling.

    * (ich persönlich finde Kreuzfahrten an sich fragwürdig, egal wer sie macht)

    • @Karla Columna:

      Wo ist denn "überall soviel Leid"? In den USA? Da gibt es eine Hungersnot wie in Gaza, herbeigeführt durch eine fremde Armee?

      Ja, ich kann deutlich Heuchelei und Doppelstandards erkennen... aber nicht bei den Griechen.

      • @B. Iotox:

        Waren es nicht die USA, die gerade die Hilfen eingestellt und damit die medizinische Versorgung und auch die Hilfsgütern für den afrikanischen Kontinent lieber verbrannt haben ?!

    • @Karla Columna:

      Vielleicht liegt das an den völkerrechtswidrigen Angriffen, die ihre Armee schon fast täglich durchführen, da kann wahrlich kein anderes Land mithalten.

      • @Hans Dampf:

        Die russische Armee führt sei 3 Jahren einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mit ca. 100000 toten russischen Soldaten. Soll man jetzt Zb. Russen den Urlaub auf Mallorca verbieten. Oder eine Kreuzfahrt. Nein natürlich nicht

        • @Martin Sauer:

          Ich habe etwas den Überblick verloren. Dürfen bei all den Sanktionen noch russische Schiffe Mallorca anlaufen?

      • @Hans Dampf:

        "da kann wahrlich kein anderes Land mithalten."



        Russland fiele mir ein. Trotzdem ist es irgendwie angesagter, gegen Israel zu protestieren. Schon seltsam.

      • @Hans Dampf:

        Sie denken ehrlich die IDF begeht mehr völkerrechtswidrige Angriffe als Russland oder die Sudanesische Armee?

  • Deutschlands Regierende plappern da etwas von " wir müssen endlich erwachsen werden " - " wir müssen selbstständiger werden " aber die Resolution, die Israels Vorgehen in Gaza scharf kritisiert und der sich mehr als 20 Staaten angeschlossen haben, unterzeichnet Deutschland nicht ? ! !



    Interpretiert unsere Regierung, nicht nur in der Migrationsfrage, die internationlen Menschenrechte, die für alle Menschen gelten, anders ?

  • Besser wäre gewesen, die Kreuzfahrtteilnehmer*innen nicht zu blockieren, aber in der Stadt dennoch palästinasolidarische Zeichen zu setzen.

    • @My Sharona:

      Was hat das mit den israelischen Touristen zu tun?

      Die können nichts dafür. Vielleicht sind sie sogar gegen den Krieg.

      Eine israelische Botschaft wäre passender.

      Diese Aktion ist, als ob ich gegen das Massacker vom 7. 10. vor irgendeiner Moschee demonstriere.

  • Was hier wieder reaktiviert wird und den Beifall vieler Kommentatoren findet, ist nichts anderes als das Prinzip der Kollektivschuld. Dem hat BDS ja schon erfolgreich vorgearbeitet, und das „Kauft nicht bei Juden“ basierte ja auf der gleichen Denke. Die Novemberpogrome 1938 wurden von der NS-Propaganda mit dem von einem polnischen Juden begangenen Mord am deutschen Botschaftsrat in Paris begründet, anschließend wurde allen deutschen Juden eine kollektive „Sühneleistung“ von einer Mrd. Reichsmark auferlegt



    Der Firnis von Zivilisation und Aufklärung ist eben doch sehr dünn.

    • @Schalamow:

      Hanebüchener Vergleich israelische Staatsbürger mit Juden gleichzusetzen und dann eine Brücke zur NS Zeit zu schlagen und dieses dann noch mit "Firnis von Zivilisation und Aufklärung" zu begründen.

      Nach ihrer Logik wären dann die Boykotte an russischen Staatsbürgern 2022, wie Einlaufverweigerungen russischer Yachten in französischen Häfen oder Stornierungen von Feriendomizilen an der Côte d’Azur oder in St. Moritz auch eine Form der" Kollektivbestrafung" oder nicht doch eher Ausdruck eines Protestes von Zivilakteueren gegen die Kriegsführung Russlands?

  • Richtig so! Ein völlig angebrachter vorbildlich gewaltfreier Protest, dessen Verurteilung als antisemitisch einfach nur noch als hilflose Lächerlichkeit, israelische Verbrechen schönzureden, klingt, wer soll eigentlich die Antisemitismuskeule noch ernst nehmen?

    Es gehört sich einfach nicht, Urlaub zu machen, als ob nichts wäre, während zu Hause die eigene Regierung die Nachbarn zur Tode misshandelt und auslöschen möchte und mit Tat und Drang gerade dabei ist, das optimal zu realisieren, vor allem vollkommen ungestört. Da darf man wenigstens ein paar israelische Touristen durchaus stören, die am Mittelmeer Urlaub machen, während sie protestlos zuschauen, wie daheim ihre Nachbarn in selbigem nicht mal an ihrer eigenen Küste entspannen, dürfen, ohne befürchten zu müssen, erschossen zu werden.

    Ich hätte die Touristen nicht am Landgang gehindert. Ich hätte ihnen zu Beginn am Hafen eine große Leinwand aufgestellt, darauf das Grauen in Gaza und die durch die IDF zerfetzten Kinderkörper und das gequälte Weinen ihrer Mütter (macht Israel auch sehr gerne, zum eigenen Zweck emotionalisieren) und dann hätten sie von mir aus gerne an Land gehen und ihre Touri Shopping Tour machen können!

    • @Edda:

      Hängen Sie auch vor chinesischen Touristen Leinwände auf, um sie zu stören und mit den Hinrichtungen in China oder mit Menschenrechtsverletzungen des chinesischen Staats gegen Tibeter und Uiguren zu konfrontieren? Ich vermute mal: Nein.

    • @Edda:

      Was erwarten sie? Ich bin gegen die Asylpolitik von Dobrindt. Trotzdem nehme ich es mir heraus in den Urlaub zu fahren.



      Ich weiß, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist, aber woher kommt die permanente Arroganz einige (Besonders wir Deutschen können das sehr gut), anderen vorzuschreiben wie sie sich zu verhalten haben?

      • @Ahnungsloser:

        Bei dem Mist den unsere Regierung seit über 30 Jahren verzapft, dürften wir nicht einmal mehr Lachen...

  • Ist das noch Israelkritik oder schon Antisemitismus?



    Das war ein rhetorische Frage.



    Natürlich ist das der immer weiter um sich greifende Antisemitismus, der sich in u. a. auch in der Vertreibung jüdischer Studenten von Universitäten äußert.



    Es darf nicht weiter bestritten und verharmlost werden, dass es sich bei diese Antisemiten meistens um Linke handelt. Unklar ist, ob es sich tatsächlich um überzeugte Antisemiten handelt oder ob es ihnen wirklich in erster Linie um die Palästinenser geht, die nicht erkennen wollen oder können, auf welchem Pfad sie wandern.

    • @Katharina Reichenhall:

      Ich sag mal so, „Israel“ hat Greta Thunberg auch nicht anlegen lassen

    • @Katharina Reichenhall:

      Können Sie Ihre Behauptung denn belegen?

      Haben Sie Belege dafür dass es sich bei den protestierenden Griechen "meistens um Linke handelte"?

      Oder verbreiten Sie nur das übliche unbelegte Narrativ mit dem sowohk Linke als auch Pro-Palästina-Aktivisten delegitimiert werden sollen?

    • @Katharina Reichenhall:

      "Unklar ist, ob es sich tatsächlich um überzeugte Antisemiten handelt oder ob es ihnen wirklich in erster Linie um die Palästinenser geht, die nicht erkennen wollen oder können, auf welchem Pfad sie wandern."

      Ueberzeugte Antisemiten? Es gibt antisemitsche Wortmeldungen und Handlungen bei denen es sich meistens um Linke handelt, mag sein. Deshalb handelt es sich noch lange nicht um Antisemiten. Die Erklaerung ist vielmehr, dass Moral und Religion keine Grautoene kennen, und wie Rainer Langhans letztens meinte:



      "Die Linke ist jetzt Papst geworden. Sie ist Moral und Religion."

    • @Katharina Reichenhall:

      Nach meinem Empfinden ist Ihre Eingangsfrage nicht so einfach zu beantworten. Protestformen, die andere Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit beschränken sind auch hierzulande hinlänglich bekannt. Eine Schuld ausschließlich aufgrund einer Staatsbürgerschaft per se (Religion sowieso) verbietet sich. Diese ist aber nicht automatisch für einen legitimen Protest notwendig. Es gibt schon einen Unterschied, ob sich der Protest gegen die Einzelpersonen als Jüdinnen und Juden richtet oder gegen die Israelische Politik (-> und folglich israelische Staatsbürger:innen adressiert). Unbestreitbar muss sich eder Protest immer mit der Abwägung von Mittel/Ziel auseinandersetzen.

    • @Katharina Reichenhall:

      Nein, das ist es eben nicht. Wie oft soll man es denn noch schreiben: Kritik an Israel (und seinen Einwohnern) ist KEIN Antisemitismus.



      Kommentare wie Ihrer machen eine Diskussion unmöglich, sehr schade

      • @Hans Dampf:

        Und zufällige Israelische Zivilisten zu nötigen ist Kritik am Staat Israel? Werden russische Touristen angegangen? Chinesische? Kritik am Staat Israel verbietet sich nicht. Die Obsession ist allerdings bemerkenswert, wenn zu anderem Gräuel so dröhnend geschwiegen wird.

      • @Hans Dampf:

        Kritik an seinen Einwohnern allgemein?

        Was ist das denn?

        Das einzige Kriterium für die Adressatengruppe des Protestes ist dann die Staatsangehörigkeit.

        Das ist, als würden Sie jedem Palästinenser Ihre Empörung über das Massaker am 7.10. kundtun.

        Vor jedem türkischen Supermarkt gegen die Kurdenpolitik Erdoğans protestieren.

    • @Katharina Reichenhall:

      Wäre es Griechenland (oder irgendein anderer Staat auf der Welt), das die Kriegsverbrechen begehen würde, derer Israel in Gaza bezichtigt wird, würde niemand von Griechenland-Kritik oder Antihellenismus sprechen, wenn Aktivisten griechische Touristen mit Kriegsverbrechen ihrer Regierung/Streitkräfte konfrontieren. Genau das aber ist hier mit israelischen Touristen geschehen.



      Es mag für einzelne israelische Bürger ärgerlich, möglicherweise verstörend sein, in „Sippenhaft“ für eine Regierungspolitik genommen zu werden, die sie nicht zu verantworten haben bzw. die sie nicht unterstützen - andere israelische Urlauber dürften sich sehr wohl angesprochen fühlen, denn schließlich muss Netanyahu auch irgendwie zu den politischen Mehrheiten für seine verbrecherische Politik gekommen sein (er ist schließlich von der israelischen Bevölkerung in freien demokratischen Wahlen dazu legitimiert worden).



      Aber ernsthaft zu Schaden gekommen ist durch diese Aktion nun auch niemand, das Kreuzfahrt-Schiff ist nach Kreta ausgewichen. Auch ein schönes touristisches Ziel.



      Was Antisemitismus ist, ist Gottseidank Gegenstand wissenschaftlicher Debatten und nicht Spielball ideologischer Verdächtigungen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Der Punkt ist, dass Sie mit Ihrem Gegenbeispiel im Hypothetischen bleiben müssen.

        Niemand kam hier auf die Idee, vor Treffpunkten der russischen Community gegen den russischen Angriff zu protestieren. Obwohl in Deutschland nicht wenige zu Putin stehen.

        Keiner protestiert gegen den Krieg der Türkei gegen die Kurden in Syrien vor türkischen Supermärkten oder Moscheen.



        Dabei ist die Zustimmung zu Erdoğan in Deutschland laut Wahlergebnisse höher als in der Türkei.

        Wenn ich gegen das Massacker vom 7.10. Vor Treffpunkten der palästinensischen Community demonstriere und Pälastinenser nicht durchlasse, ist das für Sie dann in Ordnung?

    • @Katharina Reichenhall:

      Man könnte sich allerdings auch fragen, auf welchen Pfad Foristen wandern, die Protest gegen ein israelischen (nicht jüdisches - diese Kategorien zu vermischen ist selbst antisemitisch) Kreuzfahrtschiff schlimmer finden als einen Völkermord. In Syris wurde ein paar Touristen der Nachmittag versaut, in Gaza verhungern Kinder. Übrigens: Was hätten Sie geschrieben, wenn es ein russisches Kreuzfahrtschiff gewesen wäre?

      • @O.F.:

        Ich kann mich nicht erinnern, geschrieben zu haben, dass das diese Demo schlimmer sei als die Situation in Gaza.



        Warum schaffen Sie es nicht, ohne derartige Unterstellungen auszukommen?



        Ihre Frage habe ich anderweitig bereits beantwortet.



        Ich hätte dieses Vorgehen ebenfalls für unangemessen gehalten, wäre es ein russisches Kreuzfahrtschiff gewesen, da ich nicht jeden Russen für die Politik Putins verantwortlich mache. Und auch nicht jeden Palästinenser für die Taten der Hamas.



        Warum sollte es ok sein, jeden Israeli für das Handeln der Regierung verantwortlich zu machen?

        • @Katharina Reichenhall:

          Nun habe ich auch nicht geschrieben, dass Sie das explizit gesagt haben, sondern auf eine einseitige Empörung hingewiesen. Was da andere Beispiel angeht: Nun wissen Sie ja sicher, dass einige europäische Staaten keine Touristenvisa an Russen mehr ausstellen (was im Schengenraum natürlich nicht funktioniert, aber das ist eine andere Frage). Sie sehen also, dass in diesem Fall sogar von staatlicher Seite systematisch russische Bürger für das Handeln der russischen Regierung in Haftung genommen werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass das für nennenswerten Widerstand hier im Leserforum gesorgt hätte. Was also ist dann das Problem an einer Protestaktion gegen die Tourismus-Industrie eines Staates, der vermutlich gerade einen Völkermord begeht?

          • @O.F.:

            Der Unterschied ist, dass diese Menschen eben nach geltendem Recht hätten anlanden dürfen, weil eben kein demokratisches Organ ihnen die Möglichkeit dazu untersagt hat. Erzwingung grenzt schnell an Selbstjustiz. Wer sind die Protestierenden, dass sie denken, dass Sie das Recht haben die Grenzen zu kontrollieren? Wer Gebiet betritt und wer nicht? Finden Sie das grundsätzlich in Ordnung? Warum sollten dann keine Rechten an Häfen verhindern, dass Geflüchtete von Bord gehen können? Beides unterminiert die bisher geltenden Regeln, wer entscheidet wer wo anlegen, hinfliegen, hinlaufen darf. Ist Ihnen nicht die regelbasierte Ordnung wichtig? Oder nur dann, wenn es Ihnen in den Kram passt? Und Russen können unter Spionage Gesichtspunkten ein Sicherheitsrisiko für Europäer und Dissidenten darstellen. Haben sie die Attentate schon verdrängt? Mir wäre nicht bekannt, dass dieses Risiko grad von Israelis ausgeht. Israel teilt hingegen eher geheimdienstliche Erkenntnisse, die potenzielle Terrorakte in der EU verhindern (z.B. Hisbollah Lager in Süddeutschland). Und zum Abschluss: Wären sie auch ok, mit einem solchen Vorgehen gegen türkische Touristen?

        • @Katharina Reichenhall:

          Ich muss Frau Reichenhall Recht geben. Das obere hat sie tatsächlich nicht behauptet.

          "die Palästinenser [...], die nicht erkennen wollen oder können, auf welchem Pfad sie wandern"

          "Und auch nicht jeden Palästinenser für die Taten der Hamas."

          Schön dass Sie erkannt haben, dass Sie selbst in Ihrem ursprünglichen Beitrag Menschen in Sippenhaft nehmen.

    • @Katharina Reichenhall:

      Ihr Vorwurf des Antisemitismus ist so erwartbar, wie er falsch ist. Wäre das so vor drei Jahren passiert, hätte man ggf Antiisraelismus oder gar Antisemitismus ableiten können. Die Welt ist aber nicht dieselbe wie vor drei Jahren: es gab das schreckliche Massaker des 7. Oktober und die damit verbunden Verbrechen (Geiselnahme), aber genauso sehe die Menschen das unterschiedslose Vorgehen Israels gegen die palestinensische Zivilbevölkerung im Gaza und der Westbank und den ernsthaften Versuch, die Menschen in Gaza verhungern zu lassen. Eine entsprechende Reaktion ist nicht schön (und hat ebenfalls den Ruch von Kollektivbestrafung, die ich ich ablehne, siehe unten); dass es grundsätzlich zu solchen Aktionen kommt, die der Empörung geschuldet sind, sollte tatsächlich nicht überraschen. Not in a vacuum....

    • @Katharina Reichenhall:

      Einfaches Schubladendenken könnte weiterhelfen.

      Bei Rechts wissen wir alle, die sind zu 100%ig antisemitisch, selbst wenn die AfD es gerne behauptet. Quelle u.a.



      www.belltower.news...lidaritaet-160547/

      Hier ist sogar Pauschalisierung erlaubt.

      Bei Links einfach nachgucken, wer antideutsch oder antiimperialistisch ist. Oder, wer Kriege notwendig findet, bzw. Soldaten Mörder sind. Spreu von Weizen trennen, dann entsteht auch mehr Klarheit. Links ist total heterogen, doch die Splitterguppen sind homogener, als anders immer defensiv behauptet wird. Oder wagt es eine Splittergruppe etwa ernsthaft zu sagen, es gibt einige Antisemiten (oder anders herum Zionisten) in ihren Reihen, womit die eigenen Prinzipien verraten werden?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Da sind Sie noch nicht auf dem neuesten Stand.

        Die Zeiten, dass Rechte hundertprozentig antisemitisch wären, sind vorbei.

        In Frankreich und auch in Deutschland.

        Brachte die taz Artikel zu.

        Warum die Klarsfelds etwa den FN wählen.

        Die Rechten sind mittlerweile total heterogen und divers.

        "... wissen wir alle ..." ist allgemein eine ganz schlechte Argumentation.

    • @Katharina Reichenhall:

      Das liegt an Ihrer Definition von Antisemitismus. Die Rechten und die extremen Rechten jedenfalls unterstützten nach Kräften die israelische Regierung und damit auch die von ihr begangenen Staatsverbrechen.

  • Polizeiliche Verordnungen und Anordnungen von Gauleitern und Bürgermeistern haben konkret und örtlich Zutrittsverbote ausgesprochen z.B.:

    Verbot des Besuchs von Kinos, Theatern, Bibliotheken, Parks, öffentlichen Verkehrsmitteln.

    In Syros scheinen manche solchen Verordnungen wehmütig nachzutrauern, genau wie an so mancher Deutschen Universität.

    Und nein, es ist eben nicht mit Gaza zu vergleichen, da sich unter den Touristen keine Terroristen feige unter der Zivilbevölkerung verstecken wie die Hamas.

    Dieser Vorfall zeigt nur einmal mehr, dass Juden einen sicheren Rückzugspunkt wie Israel benötigen, denn die Welt ist wieder bereit "Judenfreie" Zonen einzurichten.

    • @Pawelko:

      Sie versuchen hier tatsächlich eine direkte Linie von den Gesetzen und Verordnungen der Nazis zu Protestierenden gegen den israelischen Genozid auf einer kleinen griechischen Insel zu ziehen. Ich frage mich immer öfter wie weit vorgebliche Freunde Israels bereit sind in ihrer NS-Verharmlosung zu gehen um jeden, der gegen das Vorgehen der Rechtsextremen protestiert zu verunglimpfen. Sie reihen sich mit ihrem Beitrag jedenfalls nahtlos in diese völlige Geschichtsvergessenheit ein.

    • @Pawelko:

      Bitte mal das Gas vom Fuss nehmen, das ist schon sehr dick aufgetragen.



      Man muss endlich mal Tacheles reden, abertausende Palästinenser wurden in der Zwischenzeit massakriert, und hier fabulieren manche immer noch davon, dass Juden einen sicheren Rückzugsort benötigen. Unglaublich

      • @Hans Dampf:

        Meine Güte, als könnte nicht beides zugleich wahr sein. Massaker an den Palästinensern durch die israelische Armee UND die Tatsache, dass Juden natürlich einen sicheren Ort benötigen, wie die Geschichte (und die aktuelle Hasswelle) zeigt. Das nennt sich Ambivalenz, Dialektik usw und verdeutlicht doch das Dilemma Israels

    • @Pawelko:

      Ihre Argumentation ist komplett sinnfrei, aber nicht unerwartet.

  • Der Grund für den Protest könnte nicht klarer sein. In Gaza werden vom Israelischen Staat Gräueltaten begangen, die für jeden heutigen Deutschen unvorstellbar sind. Doch irgendwie gelingt es, das Gespräch über Deutschlands Rolle bei diesen Gräueltaten zu vermeiden. Stattdessen diskutieren wir über die kommunistische Partei, die den Protest organisiert, über israelische Touristen, die singen, oder darüber, ob es vielleicht einen hypothetisch kranken Menschen auf einem Schiff gab. Auf die eine oder andere Weise schaffen wir es, dem eigentlichen Kern des Gesprächs auszuweichen: der Tatsache, dass Israel Zivilisten in Gaza aushungert vor aller Augen und die Politik reagiert einfach nicht.

    • @Andi :

      Der eigentliche Kern ist hier "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Mir wäre jedenfalls neu, wenn die vielen russischen Touristen in Griechenland ähnliche Vorkommnisse erlebt hätten - aber vielleicht informieren die Medien auch nicht darüber.

      Wobei Russland grundlos angegriffen hat, Israel angegriffen wurde, inzwischen aber Grenzen überschreitet, die aus meiner Sicht nicht überschritten werden sollten.

    • @Andi :

      Das Ding ist, der Krieg in Gaza wäre sofort zu Ende, wenn die Geiseln frei kämen. Da das nicht passiert ist, drängt sich der Verdacht auf, dass die Hamas vielleicht gar keinen Frieden will?

      • @Bommel:

        Ganz so einfach ist es nicht. Die Geisel wären längst frei, wenn Bibis politsche Existens nicht an der extrem rechten Koalition und damit der Fortführung des Krieges hängen würde. Wer hat die Waffenrufe zum Bsp. einseitig aufgekündigt?



        Ich empfehle den Artikel der NY times dazu, da wird das Geschehen über den gesammten Verlauf des Krieges sehr genau dokumentiert: www.nytimes.com/20...yahu-gaza-war.html



        Natürlich würde Israel ein wichtiger Vorwand fehlen für die Fortführung des Krieges, wüden die Geisel entlassen. Die Befreiung der Geisel ist jedoch nicht das eigentliche Ziel für einen großen Teil der Regierung. Es geht um Vertreibung und Besiedlung. Was passieren wird, wenn die Geisel sofort frei gelassen werden ist daher gar nicht so sicher. Aus dem Grund ist in gewisser Art verständlich, dass die Hammas Bedingungen stellt. Und da Israel den Krieg nicht wirklich beenden will werden diese nicht akzeptiert oder eigene gestellt von denen bekannt ist, dass diese für die andere Seite inakzeptabel sind.

        • @sociajizzm:

          Geiselnahme ist ein Kriegsverbrechen. Echt… Schon geil, wie viel Verständnis man doch für die strategischen Entscheidungen der Hamas aufbringen kann, während man jedes Vorgehend Israels ausschließlich aus einer moralischen Perspektive betrachtet. Die Geiseln haben frei gelassen zu werden, ohne wenn und aber. Ebenso sind die Überreste der Toten zu übergeben.



          Sie erwarten, dass Israel aus humanitären Gründen Zivilisten in Gaza priorisiert, was einen sehr viel schwerwiegenderen strategischen Nachteil bedeuten würde, als die Geiseln frei zu lassen, aber man muss die Hamas ja verstehen, wenn sie aus taktischen Gründen Israelis misshandelt, vergewaltigt und verschleppt und wie auf einem Basar als Ware betrachtet um ihre Interessen durchzusetzen. Die sicher nicht darin bestehen, die Bevölkerung in Gaza zu schützen oder eine freie Gesellschaft auszubauen.

      • @Bommel:

        "Das Ding ist, der Krieg in Gaza wäre sofort zu Ende, wenn die Geiseln frei kämen."



        So wie die Dinge liegen, darf das bezweifelt werden. Zu Anfang vielleicht. Inzwischen nicht mehr.



        "...dass die Hamas vielleicht gar keinen Frieden will?"



        Will sie nicht, da bin ich ganz bei Ihnen. Allerdings hat sich Netanjahu inzwischen scheinbar dieser Ansicht zugesellt.

  • Der Gesundheitsminister spricht davon das Antisemitismus nicht gedultet wird. Soweit so gut. Aber keine der Äußerungen der Protestteilnehmer die hier abgedruckt ist, ist antisemitisch. Der Protest fand scheinbar gegen Israelis statt, nicht weil sie jüdisch sind, sondern wegen der Kriegsführung ihrer Regierung, die sehr kritikwürdig ist. Hier haben Menschen erstmal von den grundsätzlichen Rechten einer Demokratie Gebrauch gemacht: Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit. Das muss einem nicht gefallen, aber hier wurden offensichtlich keine Straftaten begangen und niemand wurde mit Gewalt davon abgehalten Land zu betreten. Ich halte grundsätzlich nichts von Kollektivbestrafung, nur muss man auch sagen, das laut Aussagen von Israelis wie Omer Bartov, Amos Goldberg und Gideon Levy etc. ein großer Teil der israelischen Gesellschaft ignoriert was in Gaza passiert, etliche sogar eine Hungersnot leugnen und wenn man Interviews dort sieht oder wie ich ab und an hebräisches Fernsehen, dann bestätigt sich das. Es wird vielleicht Zeit sich dem zu stellen, immerhin wird das was dort passiert, langfristige Folgen haben die auch negativ für Israel sein können.

    • @Momo Bar:

      Genau da liegt das Problem Es wurde gegen Israelis als Privatpersonen vorgegangen und nicht gegen den Staat Israel.



      Was Bibi und sein Rechte Bande treiben ist furchtbar. Jeden einzelnen Israeli dafür in sippenhaft zu nehmen ist aber einfach unterirdisch. Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

    • @Momo Bar:

      "...hier wurden offensichtlich keine Straftaten begangen und niemand wurde mit Gewalt davon abgehalten Land zu betreten."



      So?



      Direkt unter der Überschrift steht 'In Griechenland haben Demonstranten israelische Touristen nicht von Bord eines Schiffs gehen lassen.'



      Irgendwie beißt sich das mit Ihrer Darstellung.

      • @Encantado:

        Nötigung nennt man das. War schließlich niemand im offiziellen Auftrag des Staates Israel da, was dann schon legitimer wäre.

    • @Momo Bar:

      In der Demokratie entscheidet nunmal die Regierung bzw Gerichte, ob und wer einreisen darf.



      Nach dem Artikel haette es sich um eine vollkommen legitme und unterstuetzungwerte Demo handeln koennen, wenn nicht blockiert worden waere. Und den Blockierern war auch egal, ob die Touristen ihre Meinung bezueglich der Kriegsverbrechen vielleicht nicht sogar teilen.

      • @elektrozwerg:

        „die Touristen ihre Meinung bezueglich der Kriegsverbrechen vielleicht nicht sogar teilen.“ ganz ehrlich, das sind Kreuzfahrttouristen. Wer seinen gesamten Jahresurlaub in einer schwimmenden Shopping Mall verbringt, hat vermutlich eh keine Meinung zu irgendwas

    • @Momo Bar:

      Bei Reaktionen auf islamistische Anschläge wird mit Recht kritisiert, wenn Leute von Muslimen fordern, sie hätten sich doch gefälligst zu positionieren und zu distanzieren. Das verstößt ebenfalls gegen irgendwelche Gesetze, dennoch ist es in vielen Kreisen, wie auch hier, denke ich common sense, dies im Bezug auf Muslime nicht zu tun.



      Warum rechtfertigen Sie das, wenn Israelis/Juden das Ziel sind?

      • @Katharina Reichenhall:

        Sie erinnern sich an den Boycott gegen Südafrika?

      • @Katharina Reichenhall:

        Da gibt es aber enige erhebliche Unterschiede.

        Die Muslime haben die Terroristen nicht mehrheitlich gewählt und die Mehrheit von Ihnen Verurteilt deren Verbrechen. 85% der Israelis befürworten aktuellen Umfragen nach eine "Umsiedlung" also ethnische Säuberung. Und Bibis Umfragewerte sind nach all den Verbrechen wieder so gut, dass er gute Chancen auf Wiederwahl hat.



        .



        Gäbe es nur eine kleine Minderheit von extremistischen Zionisten die Anschläge verursachen und deren Taten dann direkt auf alle Juden bezogen werden, weil die Verbrechen relligiös begründen werden ... ja dann wäre der Vergleich gut.

        • @sociajizzm:

          Na, ignoriert da wer die Zustimmungswerte zur Hamas sowohl in Gaza als auch im WJL? Gibt ja scheinbar auch nicht wenige Araber in Europa, die mir der Hamas sympathisieren… Ergo besteht hier nach Ihrer Ansicht dann je wohl eine Rechtfertigungspflicht, die im Zweifel erzwungen werden darf.

        • @sociajizzm:

          Die Verbrechen der Hamas werden von den Palästinensern nicht mehrheitlich verurteilt, und bei den letzten palästinensischen Wahlen (2006) erhielt die Hamas die absolute Mehrheit der Sitze.

        • @sociajizzm:

          "Da gibt es aber enige erhebliche Unterschiede.



          Die Muslime haben die Terroristen nicht mehrheitlich gewählt..."



          Lustig, dass Sie das gerade in diesem Kontext anführen. Die Hamas wurde mehrheitlich gewählt.



          "...und die Mehrheit von Ihnen Verurteilt deren Verbrechen."



          Könnte man fast dran zweifeln, wenn man sich die Bejublungen am terroristischen Überfall und die Bereitwilligkeit zur Unterstützung der Geiselhaltung ansieht.

    • @Momo Bar:

      "Der Protest fand scheinbar ....."

      Mit der Aussage kann alles legitimiert werden.



      Denn Sie wissen es nicht, nehmen es aber trotzdem al gegeben an.

      • @weather2018:

        Ich kann es nur auf das beziehen was hier berichtet wird und keiner der Aussagen oder Plakate besagte etwas wie; "Juden raus" oder erwähnte sonst nur das Wort Jude, sondern alle Aussagen waren bezogen auf Israels Kriegsführung. Und nach weiterer Recherche konnte ich auch keine Aussage von den Teilnehmern lesen, die sich nicht auf die Kriegsführung bezog. Und ich konnte nicht mal finden wie sie denn eigentlich blockiert haben, in den Videos sieht man nur das sie an der Küste am Rand der Stadt standen und protestiert haben und das Kreuzfahrtschiff etwas weiter draussen vor Anker lag.



        An Katharina Reichenhall: Ich erwarte nicht das sie sich positionieren, ich erwarte das sie sich der Realität stellen und schauen was ihre Regierung da auch in ihrem Namen macht und sorry das tun viele nicht. Ich schaue oft genug israelisches Fernsehen und es ist schockierend was da so berichtet wird bzw. nicht berichtet wird und da rede ich nicht mal nur von den Sendern, die mehr rechts, rechts- konservativ bis rechtsradikal sind.



        An Elektrozwerg: Ja eine regierung bestimmt das, aber deren Bevölkerung hat das Recht dagegen zu protestieren und auch ohne Gewalt zu boykottieren.

        • @Momo Bar:

          Ich kann das Ask Project empfehlen. Wenn Sie sich mal davon schockiert sein möchten, was so im WJL gesagt wird.

  • Interessant, dass gerade Kommunisten solche Aktionen durchführen. Man sollte daran erinnern, dass es genau die waren, die in den 70ern die RAF, die PLO, die Fatah und den Schwarzen September unterstützt und ausgebildet haben. Ein Armutszeugnis, das wieder einmal viel zu parteiisch bewertet wird.

    • @Zonen Gabi:

      "Interessant, dass gerade Kommunisten solche Aktionen durchführen."



      Nichts neues unter der Sonne. Haben sie immer schon getan.

    • @Zonen Gabi:

      Das ist dann weniger verwunderlich, skandalös oder armselig, wenn es Kommunisten sind, die den antiimperialistischen Befreiungskampf ins Zentrum ihrer Weltanschaung und ihres Strebens rücken.

      Ob es ihnen oder wem auch immer gefällt oder nicht: Der Israel-Palästina-Konflikt wird mit einigem Recht als Kampf um/gegen Kolonialisierung, Landnahme, Apartheid usw. geframed. Und dabei sind diese Kommunisten bei weitem nicht die einzigen Gruppen und Individuen auf der lieben weiten Welt, die das so sehen.

      • @JK83:

        Ohne die arabisch-muslimische Expansion/Kolonisierung/Landnahme gäbe es westlich des Jordans gar keine nennenswerte palästinensische Bevölkerung. Das blenden die sog. Antiimperialisten regelmäßig aus, ebenso wie die langjährige Kolonialherrschaft des Osmanischen Reiches über die Region.

        Und von einem Kampf um "Befreiung" ist wenig zu bemerken. Was stellen sich denn die "Free Palestine"-Rufer unter einem befreiten Land vor? Außer völkisch-nationalistischen und islamistischen Parolen kommt da praktisch nichts. Ich habe auch noch von keinem dieser angeblichen Kommunisten die Forderung gehört, die Milliardenvermögen von Arafats Tochter oder der steinreichen Hamas-Oberbonzen in ihren Luxushotels in Katar zu vergesellschaften.

      • @JK83:

        Antisemitische Pogrome und Narrative haben als antiimperialistische/antikoloniale Befreiungsinstrumente allerdings noch nie funktioniert und das wird auch in der Zukunft nichts.

        • @aujau:

          Es geht hier nicht um ein Pogrom.

    • @Zonen Gabi:

      Ich finde Ihren Beitrag äussert schockierend. In dem von Ihnen angesprochenen Zeitraum sassen sehr viele Kommunisten in Griechenland in unmenschlichen Lagern, von der Militärjunta eingesperrt und gefoltert, und haben wohl kaum RAF, PLO oder Fatah ausbildet. Und Ihre Konstruktion wird noch wackeliger wenn man sich daran erinnert, dass einzig Hadash noch wirklich Opposition im Knesset bereitet. Traurig, wenn man schon wieder mit wirren Behauptungen gegen Kommunisten losgeht und die Gecshichte verdreht.

      • @Jo Lang:

        Kommunisten waren und sind natürlich zugleich Opfer und Täter. Ist nur für manche Zeitgenossen schwierig, dies so zu denken. Ist übrigens auch wahr für Muslime, Israelis etc

      • @Jo Lang:

        "mit wirren Behauptungen gegen Kommunisten losgeht und die Geschichte verdreht."



        Wollen Sie allen Ernstes behaupten, Kommunisten hätten noch nie in der Geschichte Terror gefördert oder ausgeübt?