Protest in Spanien: Hologramme für Meinungsfreiheit

Tausende kamen in der spanischen Hauptstadt Madrid zusammen – als Hologramme. Sie demonstrierten gegen das neue „Knebelgesetz“.

Realer Protest mit virtuellen Mitteln. Bild: Reiner Wandler

MADRID taz | Wer vor dem spanischen Parlament demonstriert kann mit einem Bußgeld von bis zu 600.000 Euro belegt werden, so steht es im vor Ostern in Kraft getretenen „Gesetz zur Sicherheit der Bürger“.

Tausende Menschen aus aller Welt ließen sich davon nicht abschrecken. Sie kamen am Freitagabend vor dem Kongress in Madrid zusammen – als Hologramm. Die Demonstration wurde dreidimensional in den Raum vor der spanischen Volksvertretung projiziert.

Die Teilnehmer hatten ihr Gesicht zuvor für die „weltweit erste holographische Demonstration“ auf einer Internetseite des Bündnisses „Wir sind kein Delikt“ eingescannt, das seit Monaten gegen das sogenannte „Knebelgesetz“ der konservativen Regierung unter Mariano Rajoy mobil macht.

„Mit dieser Initiative erzählen wir von einer surrealistischen Zukunft, in der du dich entmaterialisieren musst, um die fehlende Meinungsfreiheit anzuklagen“, erklärt eine Sprecherin der Initiative.

Neben Demonstrationen vor dem Parlament werden unter anderem das Filmen und Fotografieren von Polizeibeamten im Einsatz oder das Twittern über eine nichtangemeldete Demonstration mit einem Bußgeld von 300 bis 600.000 Euro geahndet.

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