Rapmusiker Smockey aus Burkina Faso: „Jetzt die politische Klasse erneuern“

Burkina Fasos prominentester Bürgerprotestführer wünscht sich mehr politisches Engagement. Wichtig sei vor allem die Jugend seines Landes.

Ein Mann singt

Smockey, der eigentlich Serge Bambara heißt Foto: Katrin Gänsler

taz: Smockey, hat sich Burkina Faso seit der Re­volution 2014 ­verändert?

Smockey: Es hat sich viel verändert. Jetzt ist es wichtig, die politische Klasse zu erneuern. Klientelismus und Korruption haben die Mehrheit der Menschen davon überzeugt, dass Politik ein Metier des Diebstahls ist. Es gibt kaum noch junge Menschen, die sich engagieren wollen. Wenn doch, dann verfolgen sie die persönliche Bereicherung. Deshalb muss man die Mentalität ändern.

An der Macht sind erst mal weiter die alten Politiker. Wie lässt sich mit ihnen ein Land erneuern?

Die alte politische Klasse war 2014 als einzige zur Übernahme bereit. Das war keine Überraschung, und nicht alles ist negativ. Seit mehr als 50 Jahren haben wir heute die erste völlig zivile Regierung. Es gibt Gewaltenteilung, das Mandat eines Präsidenten wurde auf zwei Amtszeiten begrenzt. Trotzdem muss man das System säubern, beispielsweise in den Gerichten und der Armee. Das wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Sollte dafür eine neue Partei ge­gründet werden? Nächstes Jahr ­finden Wahlen statt.

47, heißt eigentlich Serge Bambara und war 2014 als Rapmusiker ein prominenter Sprecher der Bewegung „Balai Citoyen“.

Es gibt schon viele Parteien. Im Moment halte ich eine gut organisierte Bewegung für besser, um eine starke Zivilgesellschaft zu haben. Man muss sich entscheiden, ob man regieren oder kontrollieren will. Wir haben Letzteres gewählt. Möglich ist es aber, eine Partei zu unterstützen, die wirklich einen Wandel will.

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