Rassismus im Fußball: Nicht schon wieder
Erneut gab es Rassismusvorfälle im Fußball der Männer. Diesmal in der ersten Runde des DFB-Pokals.
D as Schockierendste ist eigentlich, dass, wer öfter mal ins Stadion geht, nicht groß verwundert ist über den Rassismus in so manch einer Fankurve. Die neusten Vorfälle in der ersten DFB-Pokalrunde sorgen immerhin für ein kleines bisschen Bewusstsein für das Problem.
Bei (mindestens) zwei Pokalspielen kam es am Wochenende zu rassistischen Beleidigungen von der Tribüne. Das Spiel Schalke gegen Lok Leipzig wurde für wenige Minuten aufgrund von „N-Wort“-Rufen gegen Schalke-Spieler Antwi-Adjei unterbrochen. Der Stadionsprecher forderte das Publikum dazu auf, rassistische Zwischenrufe zu unterlassen, Antwi-Adjei wurde weiter bei jedem Ballbesitz ausgepfiffen. Auch beim Spiel der Lautern gegen Stahnsdorf in Potsdam wurde ein Gastspieler rassistisch beleidigt. Hier ermittelten Zuschauer und Sicherheitsdienst zusammen den Täter. Nach dem Spiel gegen den BVB am Montag musste Rot-Weiss Essen zwischenzeitlich seine Kommentarspalte auf Instagram sperren. Wegen rassistischer Kommentare.
Der DFB muss sich nun mit den Vorfällen auseinandersetzen. Auch wenn manch einer gerne vor „Vorverurteilung“ warnt und von einzelnen „Vollidioten“ spricht. Sogar Fifa-Präsident Infantino hat sich geäußert und den DFB unter Beobachtung gestellt. Ein Kontrollausschuss untersuche laut DFB nun die Vorgänge und leite Ermittlungen gegen die jeweiligen Vereine ein. Ein erster Schritt.
Die beste Reaktion bleibt derweil die der Fans von FCK und Stahnsdorf. Sie nannten die „Vollidioten“ beim Namen und riefen vereint: „Nazis raus!“
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