Rassistischer Spruch des US-Präsidenten: Trump beschimpft Einwanderer

Der US-Präsident soll Länder wie Haiti und einige afrikanische Staaten „Dreckslöcher“ genannt haben. Menschen von dort will er nicht in den USA haben.

Der Mund von Donald Trump

Viel dreckiger als manche Löcher: die Äußerungen von Donald Trump Foto: dpa

WASHINGTON dpa | US-Präsident Donald Trump soll bei Beratungen hinter verschlossenen Türen einige Herkunftsländer von Einwanderern als „Dreckslöcher“ bezeichnet haben. Die von der Washington Post berichtete Äußerung löste heftige Empörung aus. Die republikanische Kongressabgeordnete Mia Love, Tochter haitianischer Einwanderer, nannte das Zitat in einem Tweet „spaltend“ und einen Schlag gegen die Werte des Landes. Sie forderte Trump auf, sich beim amerikanischen Volk und bei den betroffenen Ländern zu entschuldigen.

Das Weiße Haus bestritt die Trump zugeschriebenen Äußerungen nicht.

Der Washington Post zufolge hatte Trump am Donnerstag mit Senatoren über den Schutzstatus bestimmter Einwanderer aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Ländern gesprochen. Dabei sei ihm der Kragen geplatzt. Der Präsident habe sich enttäuscht über manche Vorschläge der Anwesenden gezeigt. Er habe gefragt, warum so viele Menschen aus „Dreckslöchern“ in die USA kommen müssten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf zwei nicht näher beschriebene Personen, die über das Treffen unterrichtet worden seien.

Trump habe stattdessen vorgeschlagen, mehr Menschen aus Ländern wie Norwegen aufzunehmen, schreibt das Blatt weiter. Er hatte sich am Tag zuvor mit der norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg getroffen.

„Unverhohlen rassistisch“

Auch andere Republikaner sowie Demokraten reagierten auf Trumps Worte empört. Der Zeitung USA Today zufolge forderte der republikanische Senator Orrin Hatch aus Utah eine detaillierte Erklärung der Äußerung. Zugleich betonte er, Immigranten – aus welchem Land auch immer – machten die USA „besonders“. Der demokratische Senator Richard Blumenthal bezeichnete Trumps Worte auf Twitter als „unverhohlenen Rassismus“ und „schamlosen Verrat amerikanischer Werte“.

Hintergrund der Debatte ist, dass der Kongress bis März eine Einigung über das sogenannte Daca-Programm finden muss. Es gewährt illegalen Einwanderern, die bereits als Minderjährige in die USA gekommen waren, zeitlich befristet einen besonderen Schutz vor Abschiebung.

Trump hatte Anfang September 2017 entschieden, das von seinem Vorgänger Barack Obama ins Leben gerufene Programm zu beenden. Allerdings räumte er dafür eine Frist von sechs Monaten ein. Er forderte den Kongress auf, in dieser Zeit eine Neuregelung zu finden.

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