Razzia bei Medien in der Türkei: Polizei durchsucht kritische Zeitung

In der Türkei ist die Polizei landesweit gegen Journalisten, die der Gülen-Bewegung nahestehen sollen, vorgegangen. 14 Personen wurden festgenommen.

Nach der Razzia: Demonstrant steht vor dem „Zaman“-Haus in Istanbul. Bild: reuters

ISTANBUL afp | Die türkische Polizei ist Medienberichten zufolge mit einer landesweiten Razzia gegen Anhänger des mit Präsident Recep Tayyip Erdogan verfeindeten islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgegangen. Unter anderem durchsuchte die Polizei am Sonntag die Redaktion der Gülen-nahen Zeitung Zaman in Istanbul, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Insgesamt gab es demnach Razzien in 13 Städten. 14 Menschen seien festgenommen worden, darunter ein Manager, Produzenten und Direktoren eines Gülen nahestehenden Fernsehsenders.

Vor der Redaktion der Tageszeitung Zaman am Rande von Istanbul versammelte sich jedoch eine riesige Menschenmenge, die den Polizeieinsatz störte. Die Beamten zogen daraufhin ab, ohne einen Mitarbeiter der Zeitung festgenommen zu haben.

Erdogan wirft der „Hizmet“-Bewegung seines einstigen Verbündeten Gülen vor, staatliche Institutionen unterwandert zu haben, um die Regierung zu stürzen. Auch hinter den vor einem Jahr aufgetauchten Korruptionsvorwürfen gegen seine Regierung sieht Erdogan die Gülen-Bewegung.

Als Reaktion ließ Erdogan noch vor seinem Wechsel vom Amt des Ministerpräsidenten in das Amt des Staatschefs im August tausende mutmaßliche Anhänger des Predigers in Polizei und Justiz versetzen und Schulen der Gülen-Bewegung schließen. Gülen lebt seit Ende der 1990er Jahre im Exil in den USA.

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