Razzia gegen mutmaßliche Islamist*innen: Ehepaar in Hessen verhaftet

In Hessen und NRW wurden mehrere Haushalte mutmaßlicher Islamist*innen durchsucht. Einige wollten offenbar bald nach Syrien.

blaulicht auf polizeiauto in nacht

Rund 200 Polizist*innen waren in Rüsselsheim, Raunheim, Biebesheim sowie in Kerpen im Einsatz Foto: dpa

BERLIN taz | Bei einer Razzia gegen zwölf mutmaßliche Islamist*innen hat die hessische Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte, wurden dabei insgesamt 14 Wohnungen in Rüsselsheim, Raunheim und Biebesheim am Rhein in Südosthessen durchsucht, sowie eine weitere in Kerpen, Nordrhein-Westfalen. Den Verdächtigen mit deutscher und deutsch-marokkanischer Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 22 und 30 Jahren werfen die Ermittler*innen die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und Beihilfe dazu vor.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um ein 26-jähriges Ehepaar aus Raunheim, die zusammen mit ihren Kleinkindern im November 2016 versucht haben nach Syrien auszureisen. Dort wollten sie an Kampfvorbereitungen und Waffeneinweisungen durch islamistische Terrorgruppen teilnehmen. Die gefälschten syrischen Pässe des Paares fielen den Beamt*innen an der türkisch-syrischen Grenze auf, sodass das Ehepaar damals wieder nach Deutschland ausgewiesen wurde. Nun sollen sie noch diesen Donnerstag den Haftrichter*innen vorgeführt werden.

Die weiteren Verdächtigen sollen anderen Personen dabei geholfen haben, Deutschland zu verlassen, um in von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat beherrschte Gebiete zu reisen. Medienberichten zufolge soll die Gruppierung schon länger im Fokus der Sicherheitsbehörden gestanden haben. Da bei einigen von ihnen die Ausreise nach Syrien offenbar kurz bevorstand, sei nun der Übergriff erfolgt.

Laut Angaben der Deutschen-Presse-Agentur waren dabei über 200 Beamt*innen im Einsatz, insgesamt beschlagnahmten sie Bargeld in unterer fünfstelliger Höhe, Messer sowie diverse Unterlagen. Gerüchte, nach denen es bei den Durchsuchungen um einen möglicherweise kurz bevorstehenden Terroranschlag in Deutschland gegangen sei, wies ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen als „Unsinn“ zurück.

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