Reformen auf Kuba: Weg frei in die Major League Baseball

Kuba will seinen Sportlern zukünftig Tätigkeiten bei ausländischen Vereinen erlauben. Zudem sollen weitere 18 Berufe selbstständig ausgeübt werden dürfen.

Kubanischen Nachwuchssportlern steht der Weg ins Ausland offen. Bild: dpa

HAVANNA dpa/afp | Kuba will seinen Sportlern in Zukunft erlauben, beruflich im Ausland tätig zu sein. Dies schließe die Möglichkeit ein, dass sie von ausländischen Vereinen unter Vertrag genommen würden, berichtete am Freitag die Parteizeitung Granma. Auch Trainern und anderen Sportspezialisten würde die Möglichkeit offen stehen. Ziel sei es, neue Einnahmequellen zu erschließen. Die Reform sehe auch Gehaltserhöhungen bei Hochleistungssportlern vor.

Auf der Karibikinsel wurde seit Wochen über die mögliche Reform im Sportbereich spekuliert. Das sozialistische Kuba schaffte 1962 den Profisport ab. Viele Top-Sportler verlassen seitdem oft illegal das Land, um in den USA unter Vertrag zu kommen. Kubas Baseballspieler und Boxer genießen weltweit einen hervorragenden Ruf.

Selbsständige Makler und Verkäufer

Auch in anderen Bereichen geht die Regieurng Veränderungen an. So sollen weitere 18 Berufe auf selbstständiger Basis ausgeübt werden dürfen. Eine am Donnerstag veröffentlichte Liste führt unter anderem Tätigkeiten wie Makler, Agrar-Großhändler und Verkäufer von Telefonmaterial auf. Damit steigt die Zahl solcher Berufe auf 201. Mehr als 463.000 „cuentapropistas“ (auf eigene Rechnung Schaffende) gibt es inzwischen in Kuba, dazu kommen rund 157.000 vom Staat unabhängige Landwirte.

Neu zugelassen wurden jetzt auch Berufe wie Maurer, Klempner, Zimmermann, Elektriker sowie Tätigkeiten im Zusammenhang mit Herstellung und Verkauf von Metallwaren sowie Marmor. Die Post und das staatliche Telekom-Unternehmen Etecsa können künftig einen Anstellungsvertrag mit selbstständigen Anbietern schließen. Mit der offiziellen Liste werden zahlreiche Tätigkeiten legalisiert, die bisher schon unter der Hand ausgeübt wurden.

„Ziel dieser Anpassungen ist es, ein Klima des Vertrauens und der Legalität zu schaffen, um das Angebot von Gütern und Dienstleistungen für die Bevölkerung zu vergrößern“, hieß es in der Granma. Dem Staat werde dadurch ermöglicht, „sich auf die für die wirtschaftlichen Rahmenbedigungen wesentlichen Aktivitäten zu konzentrieren“.

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