Regine Sixts Weltbild: Karriere ist männlich

Regine Sixt glaubt, dass es der Beziehung schadet, wenn Frauen zu ehrgeizig sind. Eigenartigerweise ist sie aber mehr als nur Gattin des Mietwagenunternehmers.

Eine Familie, ein Unternehmen: Erich, Regine und Sohn Alexander Sixt beim Besuch der Bayreuther Festspiele. Bild: reuters

Bei diesen Zeilen werden Alice Schwarzer und Kolleginnen ein, zwei Tränchen verdrückt haben: Regine Sixt, Ehefrau von Mietwagenkönig Erich Sixt und „Woman of the Year“ 2010, gab die Tage ein vom Sommerloch geadeltes Interview auf Focus Online

„Es ist nun mal eine genetische Tatsache, dass der Mann stärker ist als die Frau“, plappert die Charity Lady dort, und weiter: „Wenn Frauen auf Teufel komm raus Karriere machen, tut das der Beziehung zum Mann nicht gut.“ In ihrem Fall scheint das jedoch etwas anders zu laufen.

Denn irgendwie hat die Gastgeberin der legendären „Damenwiesn“ auf dem Münchner Oktoberfest ja doch kräftig Karriere gemacht – zuständig für das Marketing und seit Jahren verantwortlich dafür, dass Sixt in 105 Ländern vertreten ist. „Ich bin an der Spitze“, sagt sie. Aber eben irgendwie untergeordnet, so hat man das zu verstehen.

Bei der Hochzeit hatte ihre Schwiegermutter klare Worte gefunden: „Jetzt bist du dran, Regine!“ Doch Regine wollte mehr, als die Frau an Erichs Seite zu sein – und baute mit ihm das Firmenimperium auf.

Sie wolle gar nicht widersprechen, ohne sie wäre ihr Mann nicht dort, wo er heute ist. Und anders herum: „Es gibt keine Frau Avis oder Frau Hertz. Aber eine Frau Sixt.“ Ja, und so war es dann mit der Karriere und der Kindererziehung, mit der Hilfe von Schwiegereltern und Kindermädchen, eben doch einfacher als anderswo.

Frau Sixt ist auch gegen die Frauenquote, wie sie im Interview betont. Was beschweren sich die Frauen? Immerhin haben sie zu Hause das Sagen. Da wird Alice Schwarzer die Tatsache, dass sich Frau Sixt wenigstens für den guten Zweck einsetzt, nicht trösten. Obwohl – ihre Kinderhilfsstiftung heißt „Tränchen trocknen“.

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