Russische Athleten bei den Winterspielen: Enges Rennen um die Starterlaubnis

Es ist gut möglich, dass erste Wettkämpfe in Pyeongchang schon laufen, wenn der Cas über die Olympiazulassung für russische Athleten entscheidet.

eine Eiskunstläuferin, die an einem Arm gehalten wird, fliegt kopfüber über das Es

Bei den beiden ist es schon klar: Fjodor Klimow (l.) und Xenia Stolbowa werden nicht starten Foto: dpa

Es war ein enges Rennen für Xenia Stolbowa. Der erste olympische Wettkampf, an dem die Paarläuferin teilnehmen wollte, soll am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele am Freitagvormittag stattfinden. Gut möglich, dass das Internationale Sportschiedsgericht (Cas) noch gar nicht über die Starterlaubnis der Russin entschieden hat, wenn die ersten Paare zum Kurzprogramm im Teamwettbewerb die Eisfläche betreten.

Stolbowa gehört zu den 32 rus­sischen Athletinnen und Athleten, die vor dem Cas für ein Startrecht bei Olympia streiten, nachdem sie nicht auf der Einladungsliste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gelandet waren. Nach dem Dopingskandal um den russischen Leistungssport hatte das IOC beschlossen, nur handverlesene russische Sportlerinnen und Sportler zu den Spielen zuzulassen.

Auch ob die 13 russischen Sportlerinnen und Sportler, deren vom IOC verhängter Olympiabann aufgehoben worden ist, werden eventuell bis Freitag auf eine Entscheidung des Cas, ihr Startrecht betreffend, warten müssen. Stolbowa hat das Rennen indes aufgegeben.

Ihre Trainerin Nina Moser sagte am Mittwoch, dass ihre Athletin auf einen Start verzichten wolle, sie sei angesichts des Verfahrens zur Olympiazulassung so zermürbt, dass ein Start keinen Sinn machen würde. Das Silberpaar von Sotschi Stolbowa und Fjodor Klimow wird also nicht starten.

Staatspräsident Wladimir Putin

„Trotz allem, was gerade passiert, Russland ist die führende Sportnation der Welt“

Darüber mag sich Russlands Präsident Wladimir Putin ärgern. Von der Größe des russischen Sports ist er eh überzeugt. Bei einem Wahlkampfauftritt in Krasnojarsk meinte er, dass Russland immer noch die führende Sportnation der Welt sei – trotz allem, was gerade passiere.

Außerdem sei Russland führend, was die Ausrichtung von Sportgroßereignissen betreffe. Dabei nannte Putin die Fußball-WM im Sommer, die Winteruniversiade 2019 in Krasojarsk und die Box-WM des notorisch korrupten Verbands Aiba.

Ob Putin nicht mitbekommen hat, dass dieser Verband derart abgewirtschaftet hat, dass er kurz vor einem Olympiabann steht? Jedenfalls hat die Aiba gerade Gafur Rachimow zum Interimspräsidenten bestimmt. Der Usbeke soll ein ausgemachter Mafioso sein, der seine Finger im Heroinhandel haben soll. Als olympischer Strippenzieher hat er entscheidend dazu beigetragen, dass Sotschi die Spiele 2014 ausrichten konnte. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte aus der führenden Sportnation der Welt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.