Russischer Anti-Doping-Funktionär: Der plötzliche Tod des Nikita Kamajew

Der kürzlich zurückgetretene Direktor der Antidoping-Agentur Rusada starb mit 52. Erst vor zwei Wochen war ein Vorgänger Kamajews ums Leben gekommen.

Zwei Männer sitzen an einem Tisch, zahlreiche Kameras sind auf sie gerichtet, sie geben eine Pressekonferenz

Nikita Kamajew (rechts) zu seiner Zeit als Rusada-Funktionär. Foto: dpa

BERLIN taz | Nur zwei Monate nach seinem Rückritt als geschäftsführender Direktor der russischen Antidopingagentur Rusada ist Nikita Kamajew im Alter von nur 52 Jahren an einer Herzattacke verstorben. Dies bestätigte die wegen ihrer Verfehlungen im russischen Dopingskandal heftig unter Druck geratene Rusada am Montag in einem Statement.

Es ist der zweite Todesfall eines früheren hochrangigen Rusada-Funktionärs binnen zwei Wochen. Am 3. Februar war bereits Kamajews Vorgänger Wjatscheslaw Sinew, der die Agentur in den Jahren 2008 bis 2010 geführt hatte, verstorben. Die Todesursache ist nicht bekannt.

„Nikita Kamajew ist plötzlich gestorben. Allem Anschein nach ist eine massive Herzattacke die Todesursache“, teilte die russische Antidopingagentur mit. „Dies ist ein großer Verlust und kam sehr unerwartet“, sagte Kamajews Nachfolgerin Anna Anzeliowitsch.

Russlands Sportminister Witali Mutko kondolierte ebenfalls: „Wir bedauern seinen Tod zutiefst. Er stand an den Ursprüngen der russischen Antidopingorganisation, er hat sie geschaffen.“ Kamajew, der seinen Posten im Dezember gemeinsam mit mehreren anderen Funktionären geräumt hatte, soll sich Medienberichten zufolge nach dem Skifahren unwohl gefühlt haben, frühere Herzprobleme seien nicht bekannt gewesen.

Die unabhängige Untersuchungskommission der Weltantidopingagentur Wada hatte Anfang November in ihrem Bericht massive Dopingverfehlungen in der russischen Leichtathletik festgestellt. Daraufhin war der russische Leichtathletikverband Araf aus dem Weltverband IAAF ausgeschlossen worden. Zudem suspendierte die Wada die Rusada und entzog dem Moskauer Antidopinglabor die Akkreditierung. Russlands Leichtathleten droht wegen des Skandals auch das Aus für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro im August.

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