Schüsse vorm Weißen Haus: Trump unterbricht Pressebriefing

Ein Sicherheitsbeamter hat vor dem Amtssitz des US-Präsidenten auf einen möglichen Angreifer gefeuert. Der Secret Service leitete Trump aus der Pressekonferenz.

Ein Mann flüstert Trump im Presse-Saal des Weißen Hauses etwas ins Ohr.

Trump im Gespräch mit einem Mitarbeiter des Secret Service vor Verlassen der Pressekonferenz Foto: Kevin Lamarque/Reuters

WASHINGTON afp | Wegen eines Schusswaffenvorfalls nahe dem Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump eine Pressekonferenz vorübergehend unterbrochen. Der Amtssitz des Präsidenten wurde am Montag zeitweise abgeriegelt, mehrere Straßen gesperrt.

Nach Angaben des für den Schutz des Präsidenten zuständigen Secret Service hatte ein Beamter einen Straßenblock vom Weißen Haus entfernt einen offenbar bewaffneten Mann durch einen Schuss in die Brust verletzt. Die Hintergründe des Vorfalls waren unklar.

Während der Pressekonferenz im Weißen Haus ging plötzlich ein Beamter auf Trump zu und sagte mit ruhiger Stimme: „Sir, könnten Sie bitte mit mir kommen?“ Der Präsident verließ daraufhin den Raum.

Der mit Journalisten gefüllte Raum wurde von außen abgeschlossen. Schon nach wenigen Minuten kehrte Trump jedoch zurück und setzte die Pressekonferenz fort. Er informierte dabei über den Vorfall. Trump sagte dabei unter anderem, dass der angeschossene Mann nach seinem Kenntnisstand bewaffnet gewesen sei.

Wie der Leiter der uniformierten Abteilung des Secret Service, Tom Sullivan, später mitteilte, hatte der 51-jährige Mann einem an einer Straßenecke stehenden Beamten zugerufen, dass er eine Waffe bei sich habe. Der Verdächtige sei daraufhin „aggressiv“ auf den Secret-Service-Beamten zugelaufen und habe ein „Objekt“ hervorgezogen. Er habe dabei die Haltung eines Schützen eingenommen. Der Beamte habe dem Mann daraufhin in den Brustkorb geschossen.

Identität und Motive des 51-Jährigen noch unklar

Vor Ort leisteten Beamte dann nach Angaben Sullivans Erste Hilfe. Der angeschossene Mann wie auch der Beamte, der den Schuss abgefeuert hatte, seien dann ins Krankenhaus gebracht worden. Der Secret Service werde nun das Verhalten des Beamten bei dem Vorfall untersuchen, teilte Sullivan mit.

Zu sehen war am Montagnachmittag (Ortszeit), wie mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Secret-Service-Beamte über den Rasen des Weißen Hauses liefen. Der Vorfall mit dem 51-Jährigen spielte sich laut Sullivan jedoch außerhalb des Geländes des Weißen Hauses ab. Die vom Secret Service zu schützenden Persönlichkeiten seien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen.

Über Identität und Motive des 51-Jährigen herrschte zunächst Unklarheit. Trump sagte, der Vorfall habe vielleicht „nichts mit mir zu tun gehabt“. Unter Trumps Präsidentschaft haben sich die politischen Spannungen im Land stark verschärft. Am 3. November finden die US-Wahlen statt, bei denen Trump für eine zweite Amtszeit kandidiert.

Trump wirkte bei seiner Rückkehr in den Presseraum gefasst. und lobte den Secret Service. Er hat bereits mehrfach Pressekonferenzen verlassen, weil ihm die Fragen der JournalistInnen und vor allem deren hartnäckige Nachfragen nicht gefielen. Auch wurden kritische JournalistInnen von Briefings ausgeladen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.