Schwulen-Hetze gegen Dirk Bach: Kopfgeld für „Katholiban“

Katholisch-antisemitische Fundamentalisten von kreuz.net zerreissen sich im Internet über Dirk Bach das Maul. Ein Verlag hat Anzeige erstattet – und nicht nur das.

Dirk Bach und Ko-Moderatorin Sonja Zietlow im Dschungel. Bild: dpa

BERLIN taz | 15.000 Euro Belohnung hat der Bruno Gmünder Verlag für Informationen über die Betreiber des katholisch-fundamentalistischen Internetportals kreuz.net ausgelobt. Einen Tag nach dem Tod Dirk Bachs wurde dort ein „Nachruf“ mit schwulenfeindlichen Hasstiraden veröffentlicht.

Unter der Überschrift „Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle“ wird Bach als „Propagandist der Homo-Unzucht“ und als „entartet“ bezeichnet – „an der Homo-Unzucht gestorben" lautet eine der Zwischenüberschriften.

Nun hat der Verlag, u.a. Herausgeber des Magazins „Männer“, Strafanzeige wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener, Beleidigung und übler Nachrede gegen die Betreiber von kreuz.net und die Autoren des Textes erstattet. Beide sind unbekannt. Weiter hat der Verlag eine Belohnung von 15.000 Euro für Namen und Kontaktdaten ausgeschrieben.

Tino Henn, Vorsitzender der Verlags-Geschäftsführung, will gegen das Portal ankämpfen: „Jetzt hat das Treiben dieser ´Katholiban´ eine Dimension und so viel öffentliche Aufmerksamkeit erreicht, dass jedes stillschweigende Zusehen zu einer Art Mittäterschaft werden würde.“

Gegen kreuz.net lief bereits 2008 ein Verfahren wegen Volksverhetzung. Es musste eingestellt werden, da nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft kein Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden konnte. Die Website wird in Arizona gehostet. Sie ist wegen Holocaustleugung in Deutschland als jugendgefährdendes Medium indiziert und wird vom Verfassungsschutz als antisemitisch eingestuft.

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