Selbstverbrennung in Tibet: Protest gegen chinesische Politik

In der Stadt Aba in der südwestlichen Provinz Sichuan haben sich erneut zwei Tibeter selbst angezündet. Die jungen Männer erlagen ihren Verletzungen.

Ein Exil-Tibeter verbrennt sich im März in Neu Delhi, Indien. Bild: dapd

PEKING afp | Aus Protest gegen die chinesische Führung haben sich erneut zwei Tibeter selbst angezündet. Die jungen Männer im Alter von 17 und 18 Jahren seien anschließend ihren Verletzungen in einem Krankenhaus erlegen, berichtete der US-Sender Radio Free Asia am Dienstag.

Die Tibeter zündeten sich demnach in der Stadt Aba in der südwestlichen Provinz Sichuan an und riefen Parolen gegen die Tibet-Politik der Volksrepublik. Die Schwester einer der beiden Männer habe sich im Februar mit einer Selbstanzündung getötet, hieß es.

Selbstanzündungen sind ein symbolischer Protest gegen die chinesische Herrschaft. Seit März 2011 zündeten sich nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen rund 50 Tibeter an, die meisten davon Mönche.

Nach chinesischer Lesart wurde Tibet 1951 durch die Volksarmee „friedlich befreit“. Durch demokratische Reformen in den späten 50er und 60er Jahren wurde demnach das feudale Sklavensystem abgeschafft und 1964 Tibet als autonomes Gebiet der Volksrepublik etabliert.

Peking gibt außerdem an, den Tibetern Religionsfreiheit zu gewähren und ihnen durch wirtschaftlichen Fortschritt einen besseren Lebensstil zu ermöglichen. Tibeter klagen dagegen seit Jahrzehnten über soziale und religiöse Diskriminierung.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.