Sex-Skandal weitet sich aus: Ma che cazzo...?!

Neue Enthüllungen im Sexskandal um Silvio Berlusconi. Der italienische Staatschef soll auf seinen Sex-Parties ein weiteres minderjähriges Mädchen zu Besuch gehabt haben.

Berlusconi und die Frauen. Bild: dpa

ROM afp/reuters | Silvio Berlusconi ist in Bedrängnis. Der 74-jährige soll im November und Dezember 2009 eine weitere, ebenfalls minderjährige Prostituierte namens Iris B. zu sich eingeladen haben. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag unter Berufung auf Dokumente der Mailänder Staatsanwaltschaft.

Das Handy der jungen Frau aus Brasilien, die damals 17 Jahre alt gewesen sein soll, konnte in den Residenzen Berlusconis in Porto Rotondo auf Sardinien und in Arcore bei Mailand geortet werden.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht Berlusconis Verhältnis zu der Nachtclubtänzerin Karima El Marough, Spitzname Ruby. Der Regierungschef soll die zur Tatzeit minderjährige Ruby für Sex bezahlt haben und im vergangenen Mai sein Amt missbraucht haben, um Rubys Freilassung zu erwirken, als diese wegen Diebstahlverdachts in Polizeigewahrsam war. Die Mailänder Staatsanwaltschaft gab zudem an, Beweise zu haben, dass Berlusconi Wohnungen unterhielt, in denen er Prostituierte kostenlos unterbrachte.

Berlusconi weist alle Anschuldigungen zurück. Für Sex habe er niemals bezahlt, sagte der konservative Regierungschef. Mittlerweile hat sich neben dem Industrieverband und bislang neutralen Medien auch die katholische Kirche von ihm distanziert. Nach Berlusconis Darstellung hat es in seiner Villa Arcore bei Mailand statt wilden Sex-Partys nur Abendessen mit etwas Unterhaltung wie Kino oder Karaoke hinterher gegeben. Der Ministerpräsident hat auch wiederholt Aufforderungen zum Rücktritt zurückgewiesen.

Inzwischen ufert der "Krieg" zwischen Berlusconi und der Staatsanwaltschaft weiter aus. Der politisch stark angeschlagene Ministerpräsident lässt jetzt zu einer Großkundgebung am 13. Februar in Mailand gegen all jene Richter und Staatsanwälte aufrufen, die ihn nach seiner Meinung aus politischen Gründen verfolgen und aus dem Amt treiben wollen. Unterdessen bleiben die in Berlusconis "Affäre Ruby" ermittelnden Staatsanwälte dabei, bereits in wenigen Tagen einen Prozess gegen den 74-jährigen Medienzar und Milliardär beantragen zu wollen, wie italienische Medien am Freitag berichteten.

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