Shabaab-Miliz hat neuen Anführer: Anschläge geplant

Die islamistische Shabaab-Miliz ernennt einen Nachfolger für den getöteten Godane. Der somalische Präsident bietet den Extremisten eine Amnestie an.

Die al-Shabaab-Miliz marschiert doch nicht mehr ganz kopflos. Bild: ap

MOGADISCHU afp | Nach der Tötung ihres Anführers Ahmed Abdi Godane durch einen US-Luftangriff hat die islamistische Al-Shabaab-Miliz am Wochenende einen neuen Chef bestimmt. Godanes „treuer Leutnant“ Ahmad Umar Abu Ubaidah sei zu dessen Nachfolger ernannt worden, hieß es in einer Erklärung vom Samstag.

Die somalischen Extremisten kündigten Vergeltung für Godanes Tod an. Die Regierung in Mogadischu bot den Aufständischen hingegen eine Amnestie an.

Der 37 Jahre alte Godane, der sich zu zahlreichen Terroranschlägen bekannt hatte, war am vergangenen Montag bei einem lange vorbereiteten Luftangriff der USA auf eine Versammlung von Shabaab-Anführern getötet worden. Er stand auf der US-Liste der meistgesuchten Terroristen.

In der Shabaab-Stellungnahme hieß es: „Rache für den Tod unserer Schüler und Anführer ist eine bindende Pflicht auf unseren Schultern. Wir werden niemals aufgeben oder vergessen, egal, wie lange es dauert.“ Zudem wurde ein Treueschwur zu al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri erneuert.

Die Regierung in Mogadischu zeigte sich alarmiert. Es gebe Geheimdienstinformationen, wonach Shabaab nun Anschläge auf Krankenhäuser, Schulen und Regierungseinrichtungen plane, sagte Sicherheitsminister Kalif Ahmed Ereg vor Journalisten.

„Chance, den Frieden zu umarmen“

Somalias Präsident Hassan Sheikh Mohamud erklärte derweil, der Tod Godanes sei eine „Chance für die Shebab-Mitglieder, den Frieden zu umarmen“. Alle Kämpfer sollten sich von Shebab, Al-Kaida und der Gewalt abwenden und sich nicht länger als „Knechte einer internationalen Terrorkampagne“ einspannen lassen. Das Amnestie-Angebot gelte aber „nur 45 Tage“. Wer darauf nicht eingehe, kenne sein Schicksal: „Shabaab bricht zusammen.“

Die Shabaab-Miliz führt seit 2006 in Somalia einen blutigen Kampf gegen die Regierung und kontrolliert noch Gebiete im Süden und in der Mitte des Landes. Somalische Soldaten und Truppen der Afrikanischen Union (AU) starteten allerdings kürzlich eine neue Offensive, um den Extremisten letzte Hafenstädte zu entreißen und ihnen so Einnahmen aus dem Kohleverkauf abzugraben.

Die Shabaab-Miliz verübte auch in ostafrikanischen Nachbarstaaten eine Reihe von Anschlägen. Unter anderem wird sie verantwortlich gemacht für den Angriff auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi vor einem Jahr. Dabei waren 67 Menschen getötet worden.

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